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Mehr Schübe nach künstlicher Befruchtung ?

Einen möglichen Zusammenhang entdeckten französische Forscher beim Einsatz von GnRH-Agonisten.

Mit Medikamenten wird im Vorfeld einer künstlichen Befruchtung der Hormonhaushalt von Frauen mit Kinderwunsch verändert. Diese künstlichen Hormonfreisetzer könnten bei MS-Patientinnen die Schubrate temporär erhöhen - um bis zu 60 %.

Das jedenfalls ergab sich aus der prospektiven Studie mit Daten aus 11 Studienjahren von 13 französischen Universitätskrankenhäusern. Insgesamt hatten 32 MS-Patientinnen insgesamt 70 künstliche Befruchtungen durchgemacht. Ein Zusammenhang zwischen mehr Multiple-Sklerose-Schüben in den 3 Monaten nach der künstlichen Befruchtung hing vor allem mit den sogenannten GnRH-Agonisten zusammen (Antagonisten hatten nicht diesen Einfluss), aber auch damit, wenn die Frauen trotz künstlicher Befruchtung nicht schwanger geworden waren (50% häufiger als die Frauen, die mit den Agonisten schwanger wurden).

Verglichen wurde der Schubratenzeitraum direkt nach der Befruchtung mit den 3 Monaten davor und einem Vergleichzeitraum genau ein Jahr danach.

Ein direkter Zusammenhang liegt nahe, da einige Studien bereits auf den Einfluss von Hormonen auf die MS hingewiesen hatten. Allerdings ist die Fallzahl sehr klein. Hier können erst höhere Fallzahlen Klarheit verschaffen.

Quelle: Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry, 11.06.2012

Redaktion: AMSEL e.V., 22.06.2012