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Marker für progressive MS?

20.11.08 - Ein von der National Multiple Sclerosis Society gefördertes Forscherteam kam dem Nachweis von Verlaufsformen der MS etwas näher. Ein Enzym scheint den Fortschritt der Krankheit anzuzeigen. Im progressiven Verlauf ist es auf dem höchsten Niveau.

Das Team um Dr. Isobel Scarisbrick (tätig an der Mayo Clinic and Foundation, Rochester, USA) hatte bereits bei früheren pathologischen Untersuchungen festgestellt, dass ein bestimmtes Enzym (KLK6 aus der sogenannten Kallikrein-Enzymfamilie) in beschädigten Regionen vom Gewebe MS-Betroffener besonders stark vorkam.

In einer Folgestudie untersuchten Scarisbrick und andere nun die Levels der gesamten KLK-Enzym-Familie im Blut von 35 MS-Betroffenen und 62 Kontrollprobanten ohne MS. Dabei kam heraus, dass KLK1 und KLK6 bei den MS-Betroffenen erhöht waren. Die höchsten Levels an KLK-Enzymen enthielt das Blut von MS-Betroffenen mit sekundär-progressivem Verlauf.

Derzeit werden die verschiedenen Verlaufsformen, speziell der verschiedenen progredienten Formen, rein klinisch diagnostiziert, also anhand erkennbarer Symptome und Veränderungen, was mitunter zu ungenauen Diagnosen führt. Eventuell können KLK1- und KLK6-Analysen in der Zukunft helfen, die Verlaufsform bei MS-Patienten besser zu bestimmen.

Quelle: National MS Society, USA, 16.10.08

Redaktion: AMSEL e.V., 20.11.2008