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Kopfverletzung fördert keine MS

21.02.06 - So eine Studie von Forschern der Universität Oxford.

Der Mensch strebt nach einfachen Erklärungen. Dazu zählt, einer komplexen Erkrankung wie der MS eine einzige klare Ursache zuschreiben zu wollen, wie zum Beispiel eine Verletzung.

Bislang wurde die Möglichkeit, dass Kopfverletzungen die Multipl Sklerose begünstigen, ohne Ergebnis erforscht. Dieser Zusammenhang ist nun im Rahmen einer Studie widerlegt worden. Wie ein Forscherteam der University of Oxford in einer Vergleichsstudie feststellte, erhöhen Kopfverletzungen nicht das Risiko, an Multiple Sklerose zu erkranken. Die englischen Forscher verglichen Daten von Patienten, die mit einer Kopfverletzung ins Krankenhaus eingeliefert wurden, mit einer Vergleichskohorte von Menschen ohne Kopfverletzungen.

Daraus ergab sich kein signifikant höheres Risiko, nach einer Kopfverletzung an MS zu erkranken. Auch der Vergleich innerhalb der Krankenhausgruppe, eingeteilt nach Behandlungsdauer im Krankenhaus, wies auf keinen Zusammenhang hin. Die Daten wurden so erhoben, dass subjektiv geleistete Zusammenhänge von Verletzung und MS das Ergebnis nicht beeinflussen konnten. Im Rahmen der Aussagekraft dieser Studie steht fest: Kopfverletzungen fördern die Entwicklung der MS weder klinisch noch ursächlich.

Quelle: JNNP, Märzausgabe 2006

Redaktion: AMSEL e.V., 01.09.2006