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Klinische Studien sind wichtig

01.04.2005 - Klinische Studien werden in der Öffentlichkeit mit einer gewissen Scheu betrachtet. Diese Vorbehalte sind jedoch nicht nur unberechtigt, sondern auch sehr wichtig und Teilnehmer können davon profitieren!

Klinische Studien sind vor der Einführung eines neuen Medikamentes unerlässlich. Das Medikemant muss erst in der Praxis "erprobt" werden, bevor es für den Markt zugelasen wird. So können viele Medikementenwirkungen direkt am Patienten erforscht werden, die im Labor nicht möglich gewesen wären.

Klinische Studien können nicht nach Gutdünken durchgeführt werden, sondern müssen vorher von sogenannten Ethikkommissionen genehmigt werden. Die Studienleiter achten sorgfältig darauf, dass Nutzen und Risiko in einem angemessenen Vehältnis stehen, das sich zudem zwischen den unterschiedlichen Studienarmen nicht zu sehr unterscheiden sollte.

Wer als Patient an einer Studie teilnimmt genießt gewisse Vorteile: Er wird intensiver überwacht und betreut als andere Patienten und hat die Chance, von einer neuen Therapie früher als andere zu profitieren.

Welche Beweggründe Patienten dazu bringen, an Studien teilzunehmen, beschreibt Marion Rind von der Rheumaliga Berlin. Abgesehen von der Intensität der Beschwerden sei es vor allem die engere Betreuung, die attraktiv sei. Auch das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun und dem medizinischen Fortschritt zu dienen, sei weit verbreitet.

Rink betonte ausdrücklich die Verantwortung der betreuenden Ärzte, also des Studienarztes und auch des Hausarztes, er von ratsuchenden Patienten oft als erster angesprochen wird. vor allem die Aufklärung darüber, was es heißen kann, ein Placebo zu erhalten, sei unverzichtbar, genauso wie Informationen über das prinzipielle Recht, die Studie jederzeit abzubrechen.

Werden die für eine Studie in Frage kommenden Patienten gezielt ausgewählt und angemessen aufgeklärt, dann profitiert am Ende nicht nur der medizinische Fortschritt, sondern vielmehr fühlen sich die Patienten aktiv in die Behandlungsprozesse eingebunden und sind dadurch häufiger zufriedener. Und der betreuende Arzt intensiviert den Kontakt zu seinem Klinikkollegen und profitiert von dem Ruf, über den neuesten Stand der klinischen Forschung auf dem Laufenden zu sein.

Redaktion: AMSEL e.V., 01.04.2005