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Infektionen als MS-Auslöser

29.06.05 – Ein internationales Forscherteam will einen weiteren Mechanismus entdeckt haben.

Dass Infektionen durch Bakterien und Viren das Entstehen von Immunkrankheiten fördern können und sich die Körperabwehr vermutlich auf Schlüsselmoleküle konzentriert, die körpereigenen Substanzen ähneln, vermuten Forscher bereits seit langem. Ein internationales Forscherteam will jetzt einen weiteren Mechanismus entdeckt haben.

Schon Bruchteile der Zellwand verschiedener Bakterien reichten aus, um Autoimmunkrankheiten wie Multiple Sklerose auszulösen, weil die Körperzellen auf den Kontakt mit bestimmten Erregern hin vermehrt so genannte Sphingoklykolipide bilden, schreiben die Forscher um Gennaro De Libero. Diese kommen auch in der Bakterienzellwand vor und dienen dem Immunsystem als Signal, gegen das spezielle Antikörper produziert werden. Nach der erfolgreichen Bekämpfung der Erreger bleiben sie im Blutkreislauf und greifen dann nach und nach die veränderten Körperzellen – im Fall von Multiple Sklerose die Zellen des Zentralen Nervensystems – an und zerstören sie.

Die Forscher hoffen nun, auf der Basis ihrer Ergebnisse auch die Entstehung anderer Autoimmunkrankheiten besser verstehen und möglicherweise neue Therapien entwickeln zu können.

Quelle:
Wissenschaft

Redaktion: AMSEL e.V., 29.06.2005