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Höheres Risiko für Lungenembolie?

Ein schwedisches Forscherteam untersuchte eine halbe Million Patientendaten. Menschen mit entzündlichen Autoimmunerkrankungen sind demnach besonders gefährdet. AMSEL.DE erkundigte sich, wie es mit Multipler Sklerose aussieht.

Im Schnitt haben Menschen, die an entzündlichen Autoimmunerkrankungen leiden ein erhöhtes Risiko, auch eine Lungenembolie zu bekommen. Der Verdacht dazu liegt nahe, da entzündliche Reaktionen im Körper zu Blutgerinnseln führen, die unter anderem die in 15 % tödlich verlaufende Lungenembolie auslösen können. Die AMSEL-Onlineredaktion erkundigte sich, ob Multiple Sklerose zu den 33 untersuchten Autoimmunerkrankungen gehörte. Ja, sagte Bengt Zöller aus Malmö. Und MS-Patienten hätten ebenfalls ein erhöhtes Risiko.

Rund 18.000 Menschen mit MS waren unter den 500.000 untersuchten Personen mit Autoimmunkrankheiten. Jedoch ist das Risiko nicht so stark erhöht wie etwa bei Rheumapatienten (Rheumatoide Arthritis).

Die Feststellung unterstreicht jedoch, wie wichtig es ist, Entzündungen rechtzeitig zu unterdrücken, etwa durch Kortisongabe, und bei gefährdeten Menschen auch an Thrombosehemmer zu denken. Die schwedischen Forscher gehen sogar so weit, Autoimmunerkrankungen nicht nur als entzündliche Krankheiten zu verstehen, sondern immer auch als "hyperthrombophie" Erkrankung (verstärkte Blutgerinnung).

Quelle: The Lancet online, 26.11.2011

Redaktion: AMSEL e.V., 08.12.2011