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Größere Studie zur venösen Insuffizienz bei MS

27.10.09 - 1.700 Menschen sollen in eine aktuelle amerikanische Studie über "CCSVI" eingebunden werden und hoffentlich mehr Klarheit bringen.

Wenn tatsächlich eine Enge der pirmären Venen außerhalb des Schädels Multiple Sklerose auslösen sollte, dann wäre mit diesem Wissen sehr viel gewonnen: Betroffene könnten leichter und früher ausgemacht werden, entsprechende Vorkehrungen könnten eventuell greifen und womöglich den Ausbruch der Erkrankung verhindern. "Wenn" und "könnte".

Vielleicht ist die Venenblockade aber auch nur ein Symptom unter vielen und der eigentliche Auslöser der MS nach wie vor unbekannt. Oder nur manche MS-Betroffenen weisen eine "chronische cerebrospinale venöse Insuffizienz", kurz CCVI auf, wie die Forscher das Phänomen getauft haben. Oder, oder...

Weil aber die und sei sie noch so kleine Möglichkeit eines ursächlichen Zusammenhangs zwischen venöser Insuffizienz und MS sämtliche bisherige Forschung auf diesem Gebiet unter ganz anderen Vorzeichen erscheinen ließe, weil diese Möglichkeit das bisherige neurologische Verständnis über Multiple Sklerose kurzerhand durcheinanderwirbeln könnte, daher sorgte die Meldung erster Studienergebnisse für Schlagzeilen in der Fach-, vor allem aber in der Patientenwelt.

Objektivität können nur größere klinische Studien bringen, und genau das ist das Anliegen von Neurologen der Universität von Buffalo. Deren aktuelle Studie soll insgesamt 1.700 Menschen einbinden, 1.600 Erwachsene und 100 Kinder; 1.100 Patienten mit der Diagnose "mögliche"oder "gesicherte MS", 300 Gesunde ähnlichen Alters und Geschlechts sowie 300 Patienten mit anderen autoimmunen oder neurologischen Krankheiten.

Mittels Doppler-Ultraschall soll die Geschwindigkeit des Blutes sowohl innerhalb des Gehirns wie außerhalb gemessen werden. MRT-Aufnahmen, Blutbilder und eine ausführliche Anamnese bezüglich eines MS-Risikos runden die Diagnosemittel ab.

Die Rekrutierung in den Vereinigten Staaten hat bereits begonnen und soll in zwei Jahren abgeschlossen sein. Bis alle Daten ausgewertet sind, wird dann vermutlich nochmals einige Zeit vergehen, was auf erste Ergebnisse eventuell Ende 2011 schließen lässt.

Quelle: www.buffalo.edu, 14.10.09

Redaktion: AMSEL e.V., 27.10.2009