Spenden und Helfen

Fumarsäure: Gutes Wirkungsprofil und neuroprotektiv?

19.06.08 - Eine vielversprechende Substanz, die Zellen schützen und Entzündungsprozesse hemmen soll in Phase III Studie.

Eine der neuen oralen Therapieoptionen ist die Fumarsäure BG12, die zur Zeit in Studien der Phase III getestet wird. Sie ist aus der Psoriasisbehandlung seit langem bekannt, wurde ursprünglich zur Behandlung der Schuppenflechte entwickelt. Fumarsäure hat positive Effekte auf verschiedene Aspekte der Entzündungsreaktion, für die MS relevant sind. Außerdem wird vermutet, dass Fumarsäure neuroprotektiv wirkt.

An einer ersten Phase II-Studie zu Wirksamkeit und Verträglichkeit von BG 12 bei schubförmiger MS nahmen 257 Patienten in Europa teil. Sie erhielten über sechs Monate entweder täglich Placebo oder Fumarsäure in unterschiedlicher Dosierung. Die Einteilung in die verschiedenen Gruppen erfolgte nach dem Zufallsverfahren. Am günstigsten schnitten die Patienten mit der höheren Dosierung ab: Bei ihnen verringerte sich die durchschnittliche Anzahl neuer Entzündungsherde um 69% gegenüber Placebo. Auch die Schubhäufigkeit war in dieser Therapiegruppe um 32% verringert, was allerdings auch Zufall sein konnte.

Zur Zeit laufen weltweite Studien der Phase III, die insgesamt über 2.000 Patienten einschließen sollen. Dabei handelt es sich um placebo-kontrollierte Dosisvergleichsstudien, die über jeweils 24 Monate geführt werden. Ergebnisse werden für 2012 erwartet.

Quellen: Podcast Prof. Dr. Ralf Gold, AAN 2008, ECTRIMS 2007

Redaktion: AMSEL e.V., 19.06.2008