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Forschung mit Bluthochdruckmitteln geht voran

21.07.10 - Forscher aus Stanford konnten nun zeigen, dass das Hormon Angiotensin II Entzündungen bei Mäusen unterdrückt.

Schon geraume Zeit untersuchen Forscher international die Wirkung von Bluthochdrucksenkern auf Multiple Sklerose (wir haben berichtet in "Herztabletten gegen Multiple Sklerose?"). Abgesehen davon, dass das Nebenwirkungsprofil der bereits zugelassenen Wirkstoffe schon bekannt ist, hätten diese Wirkstoffe den Vorteil gegenüber Interferonen und Glatiramerazetat, dass sie oral, also als Pille einzunehmen sind.

Das Hormon Angiotensin II (ANG II) ist ein Schlüsselregulator des Blutdrucks. Um hohen Blutdruck zu regulieren, verwendet man Medikamente, welche die Moleküle blockieren, an welche Ang II sich wiederum bindet.

Ein Forscherteam um Lawrence Steinman von der Stanford University School of Medicine hat nun am Mausmodell gezeigt, dass Ang II Entzündungen im Gehirn unterdrücken kann. Im Tiermodell der MS reduzierte Ang II die Auswirkung dieser MS-Art.

Die Tatsache, dass Blutdrucksenker bereits lange auf dem Markt und auch ihre langfristigen Nebenwirkungen bekannt sind, lässt diese Meldung zwar wichtig erscheinen. Bis zu einem eventuellen Einsatz gegen Multiple Sklerose ist es dennoch ein weiter Weg. Möglicherweise können jedoch MS-Patienten, die ohnehin wegen Kreislaufbeschwerden behandelt werden, schon von dieser Therapie profitieren.

Quelle: The Journal Of Clinical Investigation, Juli 2010

Redaktion: AMSEL e.V., 21.07.2010