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Forscher zeigen neuen Therapieweg

09.08.05 - Antikörper drosselt die Aktivität von Autoimmunkrankheiten.

Wie die Universität Würzburg bekannt gab, haben Würzburger und Göttinger Forscher im Tierexperiment zeigen können, dass sich die Symptome von Autoimmunerkrankungen, wie es die MS ist, mit einem speziellen Antikörper sehr effektiv mildern lassen.

Bei MS greifen Zellen des Immunsystems irrtümlicherweise den eigenen Körper an. Fast jeder Mensch hat solche "Verräter"-Zellen. Dass nur ein Teil der Betroffenen erkrankt, liegt daran, dass die potenziellen Bösewichter, die so genannten autoreaktiven T-Lymphozyten, von Aufpasserzellen, den regulatorischen T-Zellen, gehindert werden. Wenn aber deren Funktion eingeschränkt ist, oder es zu wenige Aufpasserzellen gibt, kann z.B. MS entstehen.

Jetzt haben Professor Thomas Hünig und seine Mitarbeiter am Institut für Virologie und Immunbiologie aus Würzburg einen monoklonalen Antikörper entdeckt, der die Aktivität von T-Zellen intensiv ankurbelt. Bei den Versuchstieren wurde die Zahl und Aktivität der Aufpasserzellen um ein Vielfaches erhöht. Dieser Antikörper soll jetzt für therapeutische Zwecke weiterentwickelt werden.

Die Forscher versuchten zusammen mit der Arbeitsgruppe von Professor Ralf Gold, Institut für MS-Forschung der Uni Göttingen, herauszufinden, ob dieser Antikörper auch den Verlauf einer Autoimmunerkrankung beeinflussen kann. Ergebnis im Tiermodell: Schon die einmalige Gabe des Antikörpers reichte aus, um die Aktivität der Krankheit deutlich zu drosseln. Hünig: "Nun gilt es, das am Tiermodell ausgearbeitete Wirkprinzip für eine Therapie von Autoimmunerkrankungen des Menschen weiter zu entwickeln."

Quelle: Pressemitteilung der Universität Würzburg vom
8. August 2005

Redaktion: AMSEL e.V., 09.08.2005