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Erster Pfizer Forschungspreis an Göttinger Forscher

31.01.06 - PD Dr. Marco Prinz für herausragende Forschung zu Prionen und MS ausgezeichnet.

Wie die Ärztezeitung heute mitteilt, wurde vergangenen November erstmals der mit 8.000 Euro dotierte Deutsche Pfizer Forschungspreis für Medizin verliehen. Preisträger des Hauptpreises 2005 ist der Göttinger Arzt und Wissenschaftler Privatdozent Dr. Marco Prinz.

Prinz ist Mitarbeiter der Abteilung Neuropathologie des Bereichs Humanmedizin – Universität Göttingen. Er erhielt den Preis für seine bisherigen Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Prionerkrankungen und der Multiplen Sklerose. Prinz habe mit seinen Arbeiten zu einem besseren Verständnis der Multiplen Sklerose und ihrer Entstehung beigetragen und wichtige Grundlagen für eine bessere und nebenwirkungsärmere Therapie erarbeitet. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Multiple Sklerose.

Gemeinsam mit einem Forscherteam konnte er im Tiermodell erstmalig nachweisen, dass auch die Immunzellen im Gehirn entscheidend für den Verlauf von Multiple Sklerose sein könnten. Bis dahin galten vor allem die Immunzellen des im Körper zirkulierenden Blutes als wichtig bei der Pathogenese von Hirnläsionen.

Bei den Immunzellen des Hirns handelt es sich um Fresszellen, sogenannte "Makrophagen". Sie können Veränderungen bei diversen Hirnerkrankungen erkennen. Die Reaktion und Funktion der Markophagen konnte die Forschergruppe erstmalig am lebenden Organismus zeigen.

Bei der experimentellen autoimmunen Enzephalomyelitis (EAE) kann die Erkrankung im Tierversuch durch die zusätzliche Gabe von Hirneiweißen hervorgerufen werden. Dort haben die Forscher die Fresszellen des Gehirns genetisch so verändert, dass es möglich wurde, sie gezielt "abzuschalten". Das Ergebnis: Die Tiere erkrankten weitaus weniger und zeigten kaum Entzündungsherde. Dies lässt auf eine wesentlich größere Rolle der hirneigenen Immunzellen für den Verlauf der MS schließen. Auch ergeben sich so neue Ansätze für die Behandlungsmöglichkeiten der Multiplen Sklerose.

Quellen: Ärztezeitung (31.01.06)
Universität Göttingen

Redaktion: AMSEL e.V., 31.01.2006