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Erste Ergebnisse der Sportstudie "ms-intakt"

Körperliches Training wirkt sich positiv aus auf Lebensqualität, Fatigue, Funktionsfähigkeit, Ausdauer, Kraft und Gleichgewicht, auch im "e-Training" ohne direkten Kontakt mit dem Betreuer.

Die ersten Zwischenergebnisse der Studie "ms-intakt internetbetreute Aktivierung zu körperlichem Training" liegen vor. Die eigentliche Betreuung findet hier per Internet statt.

Insgesamt haben bei der Studie über 120 Multiple Sklerose-Patienten teilgenommen bzw. nehmen zurzeit noch teil. Die "ms-intakt" Studie ist ein gemeinsam durchgeführtes Projekt des Instituts für Sportwissenschaft und Sport der Universität Erlangen, Arbeitsbereich Bewegung und Gesundheit von Prof. Klaus Pfeifer, und der Klinik für Neurologie des Caritas-Krankenhauses Bad Mergentheim. Bei der Studie geht es um die Auswirkungen eines gesundheitsorientierten Kraft- und Ausdauertrainings auf die Lebensqualität, Fatigue, Funktionsfähigkeit, Ausdauer, Kraft- und Gleichgewichtsfähigkeit bei MS-Patienten. Zudem soll die Dosis-Wirkungs-Beziehung durch Erhöhung der Trainingsintensität bei der Hälfte der Probanden nach der Hälfte der Interventionszeit überprüft werden.

Die Teilnehmer führen das Training selbständig von zu Hause aus durch, individuell betreut durch einen Sporttherapeuten über eine Internetplattform. Das Training beinhaltet einmal in der Woche ein Ausdauertraining, bei dem die Sportart frei nach Belieben gewählt werden kann und zweimal in der Woche ein gesundheitsorientiertes Krafttraining. Hierbei werden Übungen mit dem eigenen Körpergewicht oder mit Kleingeräten wie Thera-Band oder Pezziball zur Kräftigung, Stabilisierung, Gleichgewicht und Koordination durchgeführt.

Der Teilnehmer bestimmt durch sein Feedback zu jeder einzelnen Übung, ob die Übung im Schwierigkeitsgrad gesteigert, reduziert oder gegebenenfalls auch gegen eine andere Übung ausgetauscht werden soll. So wird eine individuelle Belastungsprogression gewährleistet, die sich permanent an den Leistungs- und Trainingszustand des Teilnehmers anpasst. Zu Beginn, nach drei Monaten und am Ende der Trainingsphase (nach insgesamt sechs Monaten) finden jeweils die Assessments zur körperlichen Funktions- und Leistungsdiagnostik statt.

Bei der ersten Gruppe, die die Studie bereits erfolgreich beendet hat, nahmen n = 80 Teilnehmer teil (durchnittliche Angaben: Alter 41,25; EDSS 2,88; Geschlecht: 19m, 61w). Von 37 Teilnehmern konnten die Tests T1 (zu Beginn) und T2 (nach 3 Monaten) komplett ausgewertet und einer ersten Analyse unterzogen werden. Es zeigt sich, dass sich das e-training positiv auf die untersuchten Parameter Lebensqualität, Fatigue, Funktionsfähigkeit, Ausdauer, Kraft und Gleichgewicht auswirkt (siehe Abbildung 1 – 6). Die Interventionsgruppe zeigt gegenüber der Kontrollgruppe eine positive Entwicklung bezogen auf die Veränderungen zwischen T1 und T2.

Dies lässt darauf schließen, dass das internetbetreute Kräftigungs- und Ausdauertraining von den Patienten nicht nur gut angenommen wird, sondern dass Verbesserungen durch Training in den Bereichen kardiovaskuläre/ ventilatorische Funktion und Maximalkraft sowie Lebensqualität, Fatigue und Depression zu erwarten sind. Diese Vermutung muss jedoch noch durch die abschließende statistische Analyse belegt werden.

Ende Mai werden die letzten Studienteilnehmer ihre Trainingsphase beendet haben. Danach ermitteln die Wissenschaftler die Abschlussergebnisse.

Quelle:

Redaktion: AMSEL e.V., 12.04.2011