Diagnose per Bluttest?

20.11.06 - Künftig könnten genetische Profile anhand einer Blutprobe neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose leichter bestimmen.

Neue Technologien und Methoden verbessern die Genanalyse. Jüngere Studien zeigen verschiedene Genprofile für verschiedene Gewebearten und Krankheiten. Diese Ergebnisse sollen einmal für die Diagnose und Therapiewahl genützt werden.

Die Schwierigkeit, Hirngewebe zu untersuchen, erschwerte bislang die genetische Untersuchung neurologischer Erkrankungen. Doch zeigten unterschiedliche akute Hirnverletzungen bei Nagern unterschiedliche genetische Muster auch in deren peripherem Blut. Beim Menschen ergaben die Untersuchungen genetische Unterscheidungsmöglichkeiten für bestimmte Krankheiten und Verletzungen.

Änderungen im genetischen Profil zeigten sich zum Beispiel beim Schlaganfall, aber auch bei Patienten mit Down-Syndrom, Huntington Krankheit, Multipler Sklerose, dem Tourette Syndrom und anderen Krankheiten. Zudem zeigten die Ergebnisse spezifische genetische Profile im Blut bei verschiedenen Drogen , Giften und Infektionen. Noch kann man die Studienergebnisse als vorläufig bezeichnen, doch möglicherweise wird der Ansatz eines Tages Auswirkungen auf die klinische Behandlung von neurologischen Krankheiten haben.

Quelle: Arch Neurol.

Redaktion: AMSEL e.V., 22.12.2006