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Diagnose durch Atemluft?

Ein israelisch-deutsches Forscherteam diagnostizierte die Multiple Sklerose innerhalb einer kleinen Studie ohne Eingriff oder MRT.

Ein Mal ins Röhrchen pusten und Gewissheit haben. Davon träumen die Forscher, zumal Multiple Sklerose ohne eindeutige klinische Symptome bis heute schwer und vor allem aufwändig und invasiv zu diagnostizieren ist. Bei manchen Patienten dauert es Jahre, bis sie Gewissheit haben.

Die Magnetresonanztomografie ist eine Möglichkeit, nach Läsionen und Entzündungen im ZNS der Patienten Ausschau zu halten. Die Lumbalpunktion eine andere. Eindeutige Ergebnisse liefern beide Verfahren gerade am Beginn der Krankheit oft nicht. Die Diagnose kann häufig erst aus einer Kombination von MRT und Lumbalpunktion plus neurologischer Untersuchung erstellt werden.

Absolute Gewissheit bringt auch der von einem Forscherteam aus Haifa und Mainz geprüfte Atemtest nicht. Immerhin ist er jedoch einfach anzuwenden, ohne invasive Maßnahmen wie bei der Lumbalpunktion, und vermutlich, so die Forscher, günstiger als MRTs. Mit der Genauigkeit bewegt er sich im Bereich der Lumbalpunktion, jedenfalls bei den ersten 51 getesteten Personen, von denen 37 Multiple Sklerose haben: 85.3% Sensitivität, 70.6% Specifität, and 80.4% Genauigkeit.

Nicht nur die Diagnose der Multiplen Sklerose könne dieses Verfahren erleichtern, sondern womöglich sowohl zwischen verschiedenen Phasen der Krankheit unterscheiden helfen als auch "Non-Responder" herausfinden, sich also zu einer Therapiehilfe entwickeln. Die kleine Vorabstudie bedarf aber eines größeren Rahmens, um dieses Diagnosemittel gründlich zu prüfen.

Quelle: ACS Chemical Neuroscience, 22.09.2011

Redaktion: AMSEL e.V., 31.10.2011