Diabetes und MS

14.07.06 - Eine dänische Kohortenstudie bestätigt möglichen Zusammenhang zwischen den beiden Autoimmunkrankheiten.

Diabetes mellitus Typ 1 und Multiple Sklerose gehören zu den Autoimmunkrankheiten, von denen am meisten junge Menschen betroffen sind. Über sowohl individuelle als auch familiäre Zusammenhänge wurde bereits berichtet. Die dänische Studie hatte nun zum Ziel, das gleichzeitige Auftreten der beiden Krankheiten in einzelnen Patienten als auch unter Verwandten ersten Grades zu klären.

Dazu nützten die Forscher Daten zweier Patientenregister. Patienten mit Diabetes und Verwandte von MS-Patienten wurden rückblickend auf das Auftreten von MS bzw. Diabetes hin beobachtet.

Unter den untersuchten Patientendaten ergab sich für Typ 1 Diabetes-Patienten ein dreifach erhöhtes Risiko, eine Multiple Sklerose zu entwickeln. Verwandte ersten Grades von MS-Patienten hatten ein um 63 Prozent erhöhtes Risiko, an Diabetes zu erkranken. Für Verwandte von Diabetes-Patienten ergab sich hingegen ein auf 44 Prozent reduziertes Risiko.

Die Studie zeigte den Forschern zufolge also ein intraindividuelles und ein, etwas schwächeres, intrafamiliäres Auftreten von MS und Diabetes Typ 1.

Eine Kohortenstudie mit sardischen Patienten hatte bereits, wie 2002 im Lancet berichtet, einen möglichen Zusammenhang zwischen Diabetes und MS ergeben. Schon 1999 brichteten US-amerikanische Analysten von genetischer Überlappung der beiden Immunkrankheiten.

Quelle: Archives of Neurology, Juli 2006

Redaktion: AMSEL e.V., 14.07.2006