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Der S1P-Rezeptor-Modulator Ozanimod

Seit Mai 2020 ist Ozanimod bei schubförmiger Multipler Sklerose zugelassen. Professor Mathias Mäurer berichtet auf MS-Docblog über den Wirkstoff und was ihn von anderen zugelassenen Medikamenten seiner Klasse unterscheidet.

In Deutschland sind bereits drei sogenannte Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor-Modulatoren bei Multipler Sklerose zugelassen:

  • Fingolimod,
  • Siponimod und
  • seit wenigen Monaten Ozanimod.

Warum gleich drei Medikamente aus der gleichen Wirkstoffklasse, darf man sich fragen.

Dazu sollte man sich die Wirkstoffe genauer ansehen. Genau das tut Professor Mathias Mäurer, Neurologe und Blogger auf MS-docblog.de:

Hier ein Überblick zu den aktuell gegen Multiple Sklerose zugelassenen Sphingosin-1- Rezeptor-Modulatoren in Tabellenform:

Übersicht zu S1p-Rezeptor-Modulatoren bei MS
Wirkstoffname (Jahr der Zulassung)HandelsnameWirkweiseVerlaufsformAktivitätkardiale Überwachung bei Erstgabe
Fingolimod (2011)Gilenyanicht selektivschubförmighochaktiv / wenn trotz einer verlaufs-modifizierenden Therapie noch Krankheits-Schübe auftretenimmer über in der Regel 6 Stunden
SiponimodMayzentselektivsekundär-progredientaktiv (Schub und/ oder Läsion in den verg. 2 Jahren)nur bei kardialer Vorbelastung, da aufdosiert
OzanimodZeposiaselektivschubförmigauch als Erstlinientherapie möglichnur bei kardialer Vorbelastung, da aufdosiert

Gemeinsam haben sie neben der Wirkstoffklasse auch die Art der Einnahme: Alle drei kann man oral einnehmen. Man braucht also weder zu spritzen noch zu infundieren. Die Nebenwirkungen aller drei Medikamente ähneln sich, wobei durch das langsame Aufdosieren von Siponimod und Ozanimod im Unterschied zu Fingolimod Nebenwirkungen im Zuge der erstmaligen Einnahme verhindert / verringert werden können.

Der vierte S1P-Modulator wird voraussichtlich Ponesimod sein. Die Zulassung für den Wirkstoff ist bereits beantragt und könnte noch 2020 erfolgen.

Quelle: MS-Docblog, 01.09.2020.

Redaktion: AMSEL e.V., 01.09.2020