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Botox bei Multipler Sklerose

Inzwischen ist das "Antifaltenmedikament" offiziell bei Blasenschwäche durch MS zugelassen, wie der Hersteller bekannt gibt.

Am 23. September wurde BOTOX® (Botulinumtoxin Typ A) vom Hersteller Allergan durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Deutschland zugelassen für die Behandlung der Harninkontinenz bei Erwachsenen mit "neurogener Detrusorhyperaktivität bei neurogener Blase infolge einer stabilen subzervikalen Rückenmarksverletzung oder Multipler Sklerose". - Der "Detrusor" ist ein Blasenwandmuskel. Zieht er sich zu oft zusammen, spricht man von einem "hyeraktiven Detrusor".

Mitte August hatte AMSEL.DE bereits berichtet, dass dieser Schritt ansteht, nachdem Botox bereits in Irland zugelassen worden war. Schon lange verschreiben Neurologen Multiple-Sklerose-Patienten mit bestimmten Blasenstörungen Botox, um den Betroffenen eine langfristige Lösung für die Kontrolle der Blase zu bieten. Bisher war dies allerdings nur "off label" möglich. Nun sind MS-bedingte Blasenstörungen ganz offiziell eine Indikation für Botox.

Ein Mal spritzen, Monate lang Ruhe

Bei häufigem Harndrang mit kleinen Urinmengen und Inkontinenz wird Botulinumtoxin unter Narkose direkt in den Detrusormuskel gespritzt. Das Medikament schwächt den Muskel gezielt und diese die Wirkung hält mehrere Monate an.

Wichtig, unabhängig von der Behandlung, ist regelmäßiges Trinken, egal bei welchen Blasenstörungen. "Gesparte" Toilettengänge rächen sich sonst schnell in Blasenentzündungen, die sich auch auf die Nieren ausbreiten können.

Quelle: Presseinformation des Herstellers Allergan Inc.

Redaktion: AMSEL e.V., 25.10.2011