BGC20-0134 am Start

14.04.08 - Die University of Greenwich zusammen mit dem Kings College, London, hat erste klinische Studien zu dem neuen Wirkstoff begonnen.

Die Wissenschaftsfirma BTG, zugleich Lizenzeigner, führt die Studien mit BGC20-0134 durch. Dr. Laurence Harbige und Dr. Mike Leach von der Biomedical & Drug Discovery Research Group der University of Greenwich entwickelten die neue Therapie nach jahrelanger Forschung.

BGC20-0134 greift in den Cytokin-Haushalt ein, der bei MS-Patienten gestört ist und das Immunsystem aus der Balance bringt. Das Ungleichgewicht führt bei MS zu Entzündungen des Gehirns, die starke Behinderungen zur Folge haben können.

Der neue Wirkstoffe sollte den Forschern nach dazu in der Lage sein, das Immunsystem anzuregen, damit es sich selbst wieder ausgleicht, indem es die Produktion entzündlicher Cytokine unterdrückt, während es die Produktion antientzündlicher Moleküle fördert.

Eine Pilotstudie mit einem Prototypen von BGC20-0134 zeigte den Autoren zufolge ein Abnehmen der Schubrate, der Behinderungen und von Schmerzen sowie eine Verbesserung der Lebensqualität bei Patienten mit schubförmig-remittierendem Verlauf. Den Forschern nach soll BGC20-0134 selbst bis zu drei Mal so wirksam sein wie sein Prototyp. Das Mittel habe außerdem das Potential, auch bei anderen Verläufen eingesetzt zu werden und sei oral einzunehmen.

Wann die ersten Ergebnisse dieser Initialstudie zu erwarten sind, war leider nicht zu erfahren. Bis zu einer möglichen Marktzulassung - vorausgesetzt, es treten bei deutlicher Wirksamkeit keine zu starken Nebenwirkungen auf - vergehen gewöhnlich Jahre, wenn nicht ein Jahrzehnt nach Beginn der ersten klinischen Studien. Übertriebene Hoffnungen auf BGC20-0134 zu setzen, wäre daher unangebracht. Es laufen neben BGC20-0134 jedoch noch eine große Zahl weiterer Wirkstoffstudien gegen MS, die zum Teil schon etliche Hürden auf dem Weg zu ihrem möglichen Einsatz genommen haben.

Quelle: Medical News Today, 13.04.2008

Redaktion: AMSEL e.V., 14.04.2008