Spenden und Helfen

Autoantikörper, der MS von Neuromyelitis optica unterscheidet?

14.02.07 - Ein internationales Forscherteam fand verschiedene Muster an Auqaporin-4-Ansammlungen.

Neuromyelitis optica (NMO), auch Devic-Syndrom genannt, ist eine entzündliche, demyelinisierende Krankheit, die typischer Weise den Sehnerv und das Rückenmark betrifft. Ihr pathogenetischer Bezug zu Multiple Sklerose ist unklar; Fachleute beschreiben sie mitunter als wahrscheinliche Sonderform der MS. Sie beginnt vorwiegend im Kindes- oder Jugendlichenalter mit beidseitiger Optikusneuritis, einem Symptom, das auch für MS bzw. andere Formen der MS typisch ist.

Im Gegensatz zu MS weisen NMO-Läsionen IgG- und IgM-Ansammlungen (Immunglobuline) auf, die wiederum mit den Produkten bestimmter Komplementaktivitäten im Gefäßinneren einhergehen, die auf eine Rolle des Immunsystems hinweisen, welches ein Antigen in der Umgebung der Gefäße angreift. Ein spezieller jüngst identifizerter Autoantikörper-Biomarker, NMO-IgG, zielt auf Aquaporin-4 (AQP4), ein im Rückenmark häufig vorkommendes Protein.

Die Forscher untersuchten die Muster der AQP4-Immunreaktion in Rückenmarksgewebeproben von neun Patienten mit NMO, 13 mit MS, neun mit Infarkten und fünf Kontrollpatienten. Im Unterschied zu MS-Läsionen, die einen phasenabhängigen Verlust von AQP4 zeigten, war der Verlust bei NMO-Läsionen immer gleich hoch, unabhängig vom Grad der Demyelinisierung, dem Gewebeverlust oder der Beteiligung des Zentralen Nervensystems (ZNS).

Aus ihren Ergebnissen ziehen die Forscher den Schluss, dass einem Komplement eine Rolle zukommt: die AQP4-spezifizierten Autoantikörper als Auslöser der NMO zu aktivieren. Zudem könne es als Unterscheidungskriterium zwischen MS und NMO dienen.

Quelle: Brain, 04.02.07

Redaktion: AMSEL e.V., 14.02.2007