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Alzheimer, Parkinson & MS

10.01.06 - Oldenburger Neurobiologen nehmen sich der Ursachen an.

Die Ursache von Krankheiten, die mit einer Störung des Zentralen Nervensystems (ZNS) einhergehen, sind noch relativ wenig erforscht. Derzeit richten sich die Bemühungen der Wissenschaft vor allem darauf, die Krankheitsmechanismen etwa von Multipler Sklerose, Alzheimer und Parkinson auf molekularer Ebene nachzuvollziehen, um die Voraussetzungen für die Entwicklung neuer Medikamente zu schaffen.

Mit zu den dabei international führenden WissenschaftlerInnen gehört Prof. Dr. Christiane Richter-Landsberg mit ihrer Arbeitsgruppe Molekulare Neurobiologie. Vergangenes Jahr wurde der Oldenburger Neurobiologin von der Society for Progressive Supranuclear Palsy, der amerikanischen Gesellschaft für PSP (Progressive supranukleare Blickparese, ebenfalls eine Erkrankung des ZNS), ein Forschungspreis in Höhe von 46.000 Dollar zugesprochen. Speziell für die PSP, aber auch für MS könnten die Oldenburger Forschungsarbeiten wichtige Erkenntnisse bringen.

Ein Schwerpunkt der Oldenburger Gruppe, gefördert von der Hertie-Stiftung, richtet sich auf die Aufklärung von Vorgängen bei sog. demyelinisierenden Prozessen, die vor allem bei MS eine zentrale Rolle spielen. Myelin ist eine weiße Substanz im Gehirn, die für Nervenzellen von großer funktioneller Bedeutung sind, und für deren Ausbildung eine besondere Gruppe von Zellen, die Oligodendrocyten, zuständig sind. Auch in diesen Zellen werden Proteinablagerungen beobachtet. Die Arbeitsgruppe untersucht an diesen Zellen, die in Kultur gehalten werden können, Signalwege, die die Ausbildung des Myelins fördern und bei krankhaften Prozessen eventuell gestört sind.

Die grundlegenden Forschungsarbeiten und bisherigen Befunde tragen nicht nur zum Verständnis der Mechanismen bei, die an der Krankheitsentstehung beteiligt sind, sondern werden auch in die Entwicklung von Medikamenten und geeigneten Strategien zur Krankheitsbekämpfung einmünden. Bis es dazu kommt, dürften etwa fünf bis zehn Jahre vergehen, schätzt Richter-Landsberg.

Ein Klick auf die Seite der Universität Oldenburg lohnt nicht zuletzt wegen der Fotografien. Hier kann man sie einmal ganz aus der Nähe betrachten, die Oligodendrocyten, wie man die myelinbildenden Zellen des zentralen Nervensystems nennt.

Quelle: Universität Oldenburg

Redaktion: AMSEL e.V., 10.01.2006