Bereits im September 2006 lagen positive Ergebnisse aus einer Phase II-Studie mit Alemtuzumab vor. Bis zu 80 Prozent Schubreduktion bewirkt das Leukämiemittel bei MS-Patienten mit schubförmigem Verlauf und geringem Behinderungsgrad. Die Neu-Veröffentlichung der bereits bekannten Studienergebnisse in der jüngsten Ausgabe des New England Journal of Medicine lässt manche Journalisten recht euphorisch vom "Stopp" der Krankheit sprechen (etwa Medical News Today). Das scheint jedoch zu optimistisch.
Ähnlich wie andere monoklonale Antikörper zeigt dieser Stoff zwar beeindruckende Wirkung und übertrifft damit herkömmliche Basistherapie-Erfolge. Sogar von einer teilweisen Rückgängigmachung bereits entstandener Behinderungen bei einzelnen Patienten ist die Rede. Vor dem Hintergrund der extremen Nebenwirkungen allerdings - drei Patienten erkrankten, einer von ihnen starb an einer Senkung der Blutplättchen - relativiert sich der Nutzen.
In den kommenden Tagen lesen Sie hier auf www.amsel.de, wie Neurologen die neu veröffentlichte, im Grunde jedoch alte Meldung einschätzen.
Quelle: New England Journal of Medicine, 23.10.08
Redaktion: AMSEL e.V., 24.10.2008