5:1 für Cannabis

29.01.10 - Eine Überblicksstudie ging den unterschiedlichen Ergebnissen früherer Forschungen zu dem Wirkstoff bei Multipler Sklerose auf den Grund. Spastik kann gelindert werden, so das Gros der Studien.

Cannabis bei MS ist schon lange Thema von Untersuchungen. Ziel der US-Wissenschaftler war es, die Ergebnisse früherer Studien zu Cannabis bei MS-bedingter Spastik zusammenzufassen. Von insgesamt fast 40 Studien haben die Wissenschaftler aus Los Angeles nur sechs Studien miteinander verglichen, die das Kriterium einer klinischen, placebo-kontrollierten Studie erfüllten. Fazit: Es steht 5:1 für Cannabis.

Fünf der sechs Studien mit insgesamt fast 500 Patienten kamen zu dem Schluss, dass die Wirkstoffe von Cannabis MS-Spastik lindern können, allerdings zum Preis teils starker Nebenwirkungen. Dazu zählen vor allem Rauschzustände.

Prof. Horst Wiethölter berichtet im AMSEL-Podcast davon, dass Cannabis nur bei einem Teil der MS-Patienten die Symptome Spastik und Schmerzen lindern helfe, man aber vorher nicht sagen könne, bei wem es wirkt und bei wem nicht.

Natürlicher Cannabis ist in Deutschland zwar verboten, doch kann man THC unter dem Freinamen "Dronabinol" auf Rezept erhalten. Für Multiple Sklerose ist es hier noch nicht zugelassen, in Kanada hingegen schon.

Quelle: BMC Neurology, 04.12.09

Redaktion: AMSEL e.V., 29.01.2010