Die weniger gute Nachricht der Universität Copenhagen lautet: Das Verfahren funktioniert zwar, jedoch nicht an lebenden Personen.
Immerhin fand das internationale Forscherteam - Dänemark, die Schweiz, Frankreich und Deutschland sind beteiligt - einen Weg, die Myelinschicht um die Axone im Rattenhirn dreidimensional darzustellen, was bislang nur in sehr kleinem Umfang und anhand von Gewebeproben möglich war.
Dazu verwendeten sie ein besonderes Verfahren der Computertomografie, das 2D-Bilder aus unterschiedlichen Winkeln aufnimmt und so zu dreidimensionalen Ergebnissen kommt. Und sie entwickelten ein Programm, mit dem sich die so erhaltene riesige Datenmenge von rund 800.000 Bildern analysieren lässt. Damit kann man Gewebeschichten von circa 17 Nanometern Tife unterscheiden. Ein Nanometer ist ein Millionstel Millimeter und entspricht damit der molekularen Ebene.
Da sich das Verfahren jedoch nur für Untersuchungen postmortem eignet, wird sich für die Diagnose und Verlaufsdiagnose von Menschen mit Multipler Sklerose nichts ändern. Die gesteigerten Untersuchungsmöglichkeiten könnten jedoch für die Forschung insgesamt und auch die Erforschung weiterer Therapien eine Rolle spielen, nicht nur bei MS sondern auch bei Krankheiten wie Malaria oder Alzheimer.
Quelle: NeuroImage, 13. April 2011
Redaktion: AMSEL e.V., 30.06.2011