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Welt Multiple Sklerose Tag 2013

Am Stuttgarter Hauptbahnhof bringt AMSEL derzeit die Pendler zum Staunen und Stehenbleiben: mit einem begehbaren Hirnmodell ! Prof. Horst Wiethölter erklärt es ganz genau.

Der Welt MS Tag - an jeden letzten Mittwoch im Mai - hat Tradition: Zum 5. Mal findet er heute rund um den Globus statt. AMSEL lockt anlässlich des "WMST" ins Herz der Stadt: Am Stuttgarter Hauptbahnhof sorgte das begehbare Hirnmodell einmal mehr für viel Aufmerksamkeit.

Pendler, Kamerateams, Presse - alle sind heute noch bis 17.30 Uhr vor Ort, um sich zu informieren über Multiple Sklerose (MS), jene neurologische Erkrankung, mit der Menschen oft ums 30. Lebensjahr herum diagnostiziert werden. Und Aufklärung tut Not. Das weiß auch Oliver Späth, der den Tag am Hirnmodell der AMSEL auf Höhe von Gleis 11 verbringt.

MS heißt nicht Rollstuhl !

Er findet es sehr wichtig, dass die Leute wissen: MS bedeutet nicht automatisch Rollstuhl ! Der Stuttgarter hatte erste Symptome mit Mitte 20, die Diagnose kam dann Anfang 30. "Am meisten belasten mich Blasenstörungen." sagt der 45-Jährige. Denn das bedeutet, er muss wissen, wo sich die nächste Toilette befindet, bevor er das Haus verlässt. Gehen kann er aber nach wie vor ohne Hilfe oder gar den Rollstuhl. Und er arbeitet auch. Das Leben ist mit MS nicht zu Ende. Man muss nur einen Gang zurückschalten, " rät er neu Betroffenen.

Multiple Skelrose hat viele Gesichter. Sie ist eine komplexe Krankheit und es kursieren immer noch viele Vorurteile gegen sie. Das haben auch Amelie und Juliette erfahren, Stuttgart-Touristen auf der Rückreise. Die beiden 20-Jährigen waren einfach neugierig und wollten in das Hirnmodell schauen: "Cool!"

"Geduld wie ein alter Esel"

Mittendrin finden sie eine gekräuselte Fläche. Drüber steht "Multiple Sklerose". Das ist eine Läsion, eine beschädigte Stelle im Gehirn. Hier hat der eigene Körper die Myelinschicht um die Nervenfasern herum angegriffen. Für den Betroffenen kann das einen Ausfall bedeuten, z.B. eine taube Hand, Spastik im Bein oder auch Blasenstörungen wie bei Oliver. "Es ist schon ätzend," gibt Silke, 41, unumwunden zu. Sie hat seit 2 Jahren die Diagnose, nur wenige Behinderungen, aber: "Man braucht Geduld wie ein alter Esel."

Prof. Horst Wiethölter erklärt - letzte Führung um 17 Uhr -, wie das Gehirn funktioniert, welche Bereiche von MS-Läsionen betroffen werden und was für Symptome diese Läsionen nach sich ziehen können. Auch die AMSEL-Mitarbeiter und junge Betroffene geben Auskunft.

Redaktion: AMSEL e.V., 29.05.2013