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Ursula Späth fordert bessere Versorgung von MS-Erkrankten

Gemeinsame Deklaration der Schirmherrrinnen und Schirmherren der Landesverbände und des Bundesverbandes zum 50-jährigen Bestehen des Bundesverbandes der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft

Mehr als 120.000 Menschen sind wahrscheinlich in Deutschland an Multiple Sklerose (MS) erkrankt. Die vielfältigen dramatischen Krankheits- und Lebensumstände, von denen auch die Angehörigen betroffen sind, zwingen MS-Erkrankte in einen lebenslangen Kampf gegen eine noch immer unheilbare und in ihrem Verlauf uneinschätzbare Erkrankung.

In Anbetracht dieser schwierigen Lebensumstände, mit denen MS-Erkrankte konfrontiert werden, fordern wir, als Schirmherren der Landesverbände und des Bundesverbandes der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft, für Erkrankte in ganz Deutschland Lebensumstände und Behandlungen zu schaffen,

  • die gemäß Grundgesetz die persönliche Würde der Erkrankten achten;
  • die darauf ausgerichtet sind, die persönlichen Möglichkeiten der MS-Erkrankten zu fördern und zu unterstützen;
  • die es den Betroffenen ermöglichen, soweit und solange wie möglich beruflich als gleichberechtigte Arbeitnehmer tätig zu sein;
  • die es den Betroffenen beim Fortschreiten der Behinderung ermöglichen, über die Inanspruchnahme und Gestaltung von allen Serviceleistungen innerhalb der Gesellschaft selbst mitzuentscheiden;
  • die das volle Ausmaß von sozialen, emotionalen, kognitiven und medizinischen Aspekten der Erkrankung einbeziehen;
  • die die vereinbarten Behandlungsstandards erfüllen, einer fortwährenden Kontrolle und Verbesserung unterliegen, jederzeit zugänglich sind und dem aktuellen Wissensstand entsprechen;
  • die von umfassend ausgebildeten und mit der MS erfahrenen Ärzten und Therapeuten sowie der DMSG erstellt werden;
  • die ungeachtet der regionalen Ausstattung oder fachlicher Grenzen effizient und gerecht zur Verfügung gestellt werden.

Um diese Ziele zu erreichen, soll

  • in Abstimmung mit den Programmen der deutschen Institutionen sowie deren Gesundheitspolitik und der Politik zur sozialen Integration und Antidis-kriminierung, eine gleichberechtigte Versorgung MS-Erkrankter gefördert und realisiert werden;
  • durch gemeinsame Aktionen und Kooperation mit der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft sowie Vertretern der Regierung die Durchsetzung von deutschlandweiten Empfehlungen für die Therapie MS-Erkrankter vorangetrieben werden.

Wir fordern,

  • die Forschung im Bereich der Multiple Sklerose auf nationaler Ebene auszuweiten und zu intensivieren;
  • ein besseres Verständnis hinsichtlich der großen Bedeutung sozialer Integration und eines Arbeitsplatzes für MS-Erkrankte;
  • qualitativ hochwertige Behandlungen und wissenschaftliche Leistungen auf dem Stand der jeweiligen Erkenntnisse für alle an MS erkrankten Menschen in Deutschland;
  • die schnelle Realisierung des behindertengerechten Ausbaus von Gebäuden sowie eine barrierefreie Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs.

Wir wollen uns dafür einsetzen,

  • dass mit einer Bewusstseinskampagne über die schwerwiegenden Probleme MS-Erkrankter innerhalb Deutschlands das Verständnis auf allen Ebenen der Gesellschaft, des Gesundheitssystems und der politischen Verantwortung wächst, um damit eine bessere Lebensqualität und Zukunft aller MS-Erkrankten und ihrer Angehörigen zu erreichen.

Schirmherr der DMSG Bundesverband e. V.

Christian Wulff, MdL,
Ministerpräsident des Landes Niedersachsen

Schirmherren der DMSG Landesverbände:
Katharina Althaus
Schirmherrin DMSG-Landesverband Thüringen

Ingrid Biedenkopf
DMSG-Landesverband Sachsen

Monika Hohlmeier, MdL,
Ministerin für Unterricht und Kultus in Bayern
DMSG-Landesverband Bayern

Gerry Kley, MdL
Minister für Gesundheit und Soziales
des Landes Sachsen-Anhalt
DMSG-Landesverband Sachsen-Anhalt

Dr. Dr. h. c. Hanna-Renate Laurien
Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin a. D.
DMSG-Landesverband Berlin

Dr. Klaus Murmann
Präsident der Bundesvereinigung der
Deutschen Arbeitgeberverbände
DMSG-Landesverband Schleswig-Holstein

Matthias Platzeck, MdL
Ministerpräsident des Landes Brandenburg
DMSG-Landesverband Brandenburg

Petra Roth
Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main
DMSG-Landesverband Hessen

Dr. Harald Schulze
Rechnungshofpräsident a. D.
DMSG-Landesverband Hamburg

Dr. Annemarie Seite
DMSG-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern

Ursula Späth
DMSG-Landesverband Baden-Württemberg

Peer Steinbrück, MdL
Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
DMSG-Landesverband Nordrhein-Westfalen

Hannover, im November 2003

Redaktion: AMSEL e.V., 28.11.2003