Am Freitag, 10. Juli startete das U30 Camp in Horn am Bodensee. 24 Personen sind angereist. Trotz anfänglicher Bedenken (wir und campen ?) wurden wir bereits bei der Ankunft, aufgrund des tollen Zeltplatzes, der Lage, des großen Zeltes und der Offenheit der Anderen, positiv überrascht.
Nach dem Check-In gab es eine kurze Vorstellungsrunde und gleich im Anschluss wurden einzelne Informationen auf spielerische Art und Weise abgefragt, wie z.B.
- Wie lange bist Du betroffen ?
- Welche Medikamente nimmst du ?
- Wie ist der Lebensstand ?
- Bist du geoutet oder nicht ?
Danach konnten wir gleich ganz einfach miteinander ins Gespräch kommen.
Am Abend fuhren wir nach Radolfzell. Dort erwartete uns das Solarschiff Helio. Auf diesem wurde von AMSEL und SMSG ein umfangreiches Picknick mit deutschen und schweizerischen Spezialitäten aufgetischt.
Mega lässig - die Kennenlernrunde
Mega lässig fanden wir die Aktion, um uns die Namen der Mitcampenden einfacher zu merken. Alle konnten etwas nennen, was man gerne hat und das musste mit dem gleichen Buchstaben des Vornamens beginnen: Alex mag die Achterbahn, Daniel das Dosenbier und Christian das Chillen mit uns. Wie man sich denken kann, kam man so auch gelegentlich zu einem neuen Spitznamen... Zurück nach einer sehr schönen Schifffahrt, ließen wir den Abend bei einem Lagerfeuer gemütlich ausklingen.
Trotz unserer anfänglichen Zweifel - im Zelt auf einem Feldbett und in einem engen Schlafsack - haben wir die Nacht gut, wenn auch bei kühlen Temperaturen, überstanden.
Am Samstagmorgen starteten wir den Tag mit einer lockeren Quasselrunde. Spannend ging es weiter, mit der "Lebenslinienübung", welche wir uns nach Erstellung gegenseitig präsentierten. So konnten wir intensiv über uns selbst nachdenken, darüber, wie Multiple Sklerose unser Leben beeinflusst, und auch viel Persönliches über die anderen Teilnehmenden erfahren.
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Diesen verbrachten wir bei Traumwetter im Wasser und am Strand.
Chillen und Grillen par exellence!
Ein weiteres Highlight war das umfangreiche Barbecue auf unserem Zeltplatz, welche Jürgen Doser (Gesamtküchenchef der Kliniken Schmieder) frisch zubereitete. Abgerundet wurde dieser Abend durch einige Cocktails, welche wir uns experimentell zusammenmixen durften. Am Lagerfeuer genossen wir intensive Gespräche mit den anderen U30ern.
Total erschöpft haben wir die 2. Nacht auf den Feldbetten verbracht; glücklicherweise mit angenehmeren Temperaturen als zuvor. Ganz witzig und toll fanden die Schweizer Gäste immer wieder, dass die Deutschen sehr interessiert am Erlernen der Schweizer Sprache waren. Das brachte so einige Lacher mit sich.
Im Strandbad mit Neurologen und Psychologen
Ruckzuck kam schon der Sonntag daher und wir waren sehr gespannt auf die Experten zu neurologischen und psychologischen Fragen. Nach dem Frühstück ging es zusammen mit Prof. Dettmers und Prof. Schmidt von den Kliniken Schmieder und Konstanz in Richtung Strandbad, um uns in zwei Gruppen über Multiple Sklerose auszutauschen.
In der Halbzeit der Gespräche gab es eine Pizzarunde, bei welcher ausgiebig weiter diskutiert wurde. Nach den sehr interessanten, zum Teil auch nachdenklichen Expertenrunden, gingen wir schon zum Punkt Rückblick / Abschied über. Durch die Reihe hindurch gaben alle sehr positives Feedback und ein etwas wehmütiger Abschied nahte.
Obwohl wir uns alle nur sehr wenig kannten, haben wir sehr vieles von voneinander erfahren. Und aufgrund der Tatsache, dass alle Teilnehmer "in einem Boot sitzen", kamen wir ganz schnell zu intensiven Gesprächen. Es tat so gut, sich einfach einmal verstanden zu fühlen ! Wir haben alles sehr genossen. Die Heimreise traten wir mit einer sehr tollen Erfahrung und lehrreichen Zeit an, an die sicher alle noch lange zurückdenken werden.
Unser Fazit
"Mega supi gsi" übersetzt auf Deutsch: Es war mega super !
Obwohl wir eigentlich keine begeisterten Camperinnen sind, würden wir sehr gerne wieder kommen. Die Lage, der See, die Leute, das Wetter, die Leitung, die Organisation... einfach alles ist "Hammer" gewesen. Wir hoffen gaaaaaaaaaaaanz fest darauf, dass wir auch nächstes Jahr wieder teilnehmen dürfen. Ein riesengroßes Dankeschön geht an das Organisationsteam, welches eine tolle Arbeit geleistet hat.
MERCI VIELMOL!!!!!!!!!!!!!!!
Autorinnen: Nadine und Melanie
Das U30-Camp erfolgt unter Mitwirkung der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft. Dank geht an die AOK Baden-Württemberg, die dieses AMSEL-Projekt unterstützt.
Redaktion: AMSEL e.V., 17.07.2015