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Therapie der Multiplen Sklerose Ü60

Jenseits der 60 wird das Immunsystem schwächer. Was das für Konsequenzen für die Therapie haben kann, erklärt Prof. Judith Haas in diesem Video.

Bei 85-90 % der Betroffenen jenseits des 60. Lebensjahres verliert die Aktivität der Multiplen Sklerose deutlich an Intensität, so Prof. Dr. med. Judith Haas, Vorsitzende des DMSG Bundesverbandes. Diese Patienten haben dann weniger Schübe und zeigen auch weniger MRT-Aktivität.

Immuntherapie nicht automatisch absetzen

Fortgeführt werden müsse eine verlaufsmodifizierende Therapie bei Patienten, die trotz fortgeschrittenen Alters eine aktive MS zeigen, so die ärztliche Leiterin des Zentrums für Multiple Sklerose am Jüdischen Krankenhaus in Berlin weiter. Außerdem auch bei denjenigen, die in jüngeren Jahren eine hochaktive MS hatten, weil eine Verschlechterung zu befürchten steht, wenn man die Therapie absetzt.

Allgemein sei es jedoch so, dass viele der älteren Patienten sich bereits der Sekundär progredienten Phase befänden. Hier sind die möglichen Therapien begrenzt, es wird jedoch hier sehr viel geforscht.

Außerdem müsse man bei Immuntherapie im höheren Alter besondere Risikofaktoren erfassen, typische Alterserkrankungen zum Beispiel wie

  • Bluthochdruck,
  • Diabetes oder
  • Leberschäden.

Außerdem das Risiko, bösartiger Tumoren, dass im Alter höher ist als in jungen Jahren. Von aggressiven Therapien sei eher abzusehen, Vorsorgeuntersuchungen dafür umso wichtiger.

Entwickelt und herausgegeben wird das Video auf Multiple Sklerose TV durch die AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V. und die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V.

Redaktion: AMSEL e.V., 14.09.2018