Spenden und Helfen

Stellungnahme zu Stammzellen

19.03.07 - In ihrer jüngsten Stellungnahme warnt der Ärztliche Beirat des DMSG-Bundesverbandes vor einer Behandlung der Multiplen Sklerose mit intrathekalen Stammzellen.

Das regenerative Potenzial körpereigener Stammzellen wird derzeit intensiv erforscht. Bei bestimmten Krebsformen ist die Stammzelltherapie bereits im Einsatz. Sie soll im günstigsten Fall (nach Chemotherapie zerstörte) Blut- und Immunzellen ersetzen.

Auch der Behandlung der MS mittels intravenöser Stammzelltherapie widmen sich internationale Studien. Hier will man ein quasi neues Immunsystem erreichen, nachdem selbstzersrörende Immunzellen ausgelöscht wurden. Doch die Behandlung hat mindestens zwei große Nachteile, wird daher in Fachkreisen kontrovers diskutiert.

Zum einen kann die Zerstörung von Nervengewebe im Gehirn - Hauptursache bleibender MS-Behinderungen - mit dieser Methode nicht gestoppt werden. Zum anderen liegt die Nebenwirkungsrate mit zum Teil tödlichem Ausgang bei 5 bis 8 Prozent der Patienten sehr hoch.

Seit Kurzem wird auch in Deutschland die "intrathekale Stammzelltherapie" bei MS angeboten, und zwar laut Werbebroschüre bzw. Internetwerbung für 5.500 Euro Vorabzahlung, welche nicht von den Kassen übernommen wird. Der Ärztliche Beirat der DMSG, Bundesverband e. V. warnt in seiner offiziellen Stellungnahme vor dieser Anwendung. Versprechungen der Anbieter über postive Wirkungen bei 80 Prozent der behandelten Patienten seien nicht wissenschaftlich belegt.

Redaktion: AMSEL e.V., 19.03.2007