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Sobek-Preis 2006 verliehen

10.11.06 - Zum siebten Mal zeichnet die Roman, Marga und Mareille Sobek-Stiftung Wissenschaftler für wegweisende Arbeiten in der Multiple Sklerose-Forschung aus. Die herausragende Auszeichnung ging dieses Jahr an Professor Dr.med. Volker Dietz.

Der weltweit anerkannte Wissenschaftler Professor Dr.med. Volker Dietz, Chefarzt und Direktor der Universitätsklinik Balgrist, Zürich/Schweiz, erhielt heute in Stuttgart den mit 100.000 Euro dotierten Sobek-Forschungspreis 2006. Damit wurde der Sobek-Forschungspreis zum siebten Mal verliehen.

Der aus Ulm gebürtige Neurologe ist einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Neurophysiologie und Rehabilitationsforschung, dessen Untersuchungen zu entscheidenden Erkenntnissen bei schweren Gehirn- und Rückenmarksverletzungen und Nervenentzündungen geführt und neuartige Methoden der Rehabilitationstherapie von Patienten ermöglicht haben. Während seiner Tätigkeit an der Freiburger Universitätsklinik gelangen Prof. Dietz und Kollegen schon sehr früh völlig neuartige Erkenntnisse zur normalen und krankhaften Bewegungssteuerung, vor allem der spastischen Lähmungen, die auch ein zentrales Symptom der MS sind.

Motorische Störungen der Multiplen Sklerose

Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit motorischen Störungen der MS und ihrer Rehabilitation standen in den letzten Jahren zunehmend im Fokus der Forschungsarbeiten von Prof. Dietz. Anwendungsbezug und die Interdisziplinarität zeichnen seine Arbeiten aus. Neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung fließen in den klinischen Alltag ein.

Bei der feierlichen Auszeichnung im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart sprachen unter anderem Gernot Kaes,
Vorsitzender der Roman, Marga und Mareille Sobek-Stiftung, Ursula Späth, Schirmherrin der AMSEL, und Prof. Dr. med. Klaus V. Toyka, Würzburg, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates der Sobek-Stiftung. Die Laudatio auf Prof. Volker Dietz hielt Dr. rer. pol. Dietrich Birk, MdL, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Der Preisträger selbst erhellte in seinem Vortrag die Grundlage eines Behandlungskonzepts für spastische Bewegungsstörungen.

Vom Labor zurück ans Krankenbett

Dr.rer.pol. Dietrich Birk MdL, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, würdigte als Laudator den Preisträger. "Herr Professor Dietz entspricht dem Prototyp eines medizinischen Forschers, der aus ärztlichen Eindrücken die dringend zu lösenden Fragen formuliert und dann eine wissenschaftliche Untersuchung durchführt. Er hat den umgekehrten Weg beschritten, vom Forschungslabor zurück ans Krankenbett, um seine theoretischen Konzepte therapeutisch umzusetzen."

Ursula Späth dankte Prof. Volker Dietz und allen bisherigen Preisträgern für ihre Arbeiten über Multiple Sklerose und verband eine Bitte mit diesem Dank: "Fahren Sie in ihren Forschungen so engagiert fort wie Sie bisher gearbeitet haben. Der Fortschritt der vergangenen Jahre zeigt: Es lohnt sich."

Sobek-Stiftung

Den Forschungspreis verleiht die in Renningen ansässige Sobek-Stiftung in Zusammenarbeit mit der AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V., und dem Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft e.V. (DMSG). Mit dem Sobek-Forschungspreis der Roman, Marga und Mareille Sobek-Stiftung werden richtungsweisende Leistungen von Wissenschaftlern an Hochschulen und außeruniver-sitären Forschungseinrichtungen im Bereich der Multiplen Sklerose und der dazugehörenden Grundlagenforschung ausgezeichnet. Entscheidungskriterien sind allein Qualität und Exzellenz der Forschungsleistung. Es können sowohl eine außerordentliche wissenschaftliche Einzel- als auch ei-ne Gesamtleistung gewürdigt werden. Der Preis wurde in diesem Jahr zum siebten Mal verliehen.

Redaktion: AMSEL e.V., 13.11.2006