"Schreiben ist eine gute Medizin"

Hallo, Frau Tornatzky, wie gefällt Ihnen die Seite www.ms-blog.de?

SCHERING: Für den Anfang schon ganz gut. Schön übersichtlich, die neuesten Blogs zuerst, und wenn's voll wird, kann man auch die Suche benutzen. Für die Zukunft - wenn's voller wird - würde ich mir eine thematische Sortierung wünschen - zum Beispiel "MS, mein Lebensbegleiter", "Therapieerfahrungen" etc.

Es gibt zahlreiche schöne und gemeinnützige Projekte. Warum hat sich Schering Deutschland gerade für die Unterstützung dieses AMSEL-Services entschieden?

SCHERING: MS-Betroffene sind ja, wie jeder weiß, überdurchschnittlich auf internetbasierte Kommunikation angewiesen. Schering bemüht sich seit über acht Jahren intensiv, MS-Betroffenen auch hier möglichst weitreichende Möglichkeiten anzubieten. Darum haben wir z. B. auch das erste deutschsprachige MS-Diskussionsforum auf der MS-Gateway etabliert. Als die AMSEL sagte "Wir haben hier eine tolle Idee!", ihre Idee erklärte und uns dann fragte, ob wir das unterstützen wollen, da waren wir sofort Feuer und Flamme. Natürlich wollten wir die Gelegenheit gern nutzen und die Realisierung der tollen Idee unterstützen. Ein MS-BLOG fehlte ganz einfach noch in der Palette der Angebote.

Schirmherrin Ursula Späth gab vorvergangene Woche den
„K(l)ick-Off“ für das neue Projekt. Es steht noch ganz am Anfang. Was meinen Sie, wie der MS-Blog in einem Jahr aussieht?

SCHERING: Ich bin da sehr optimistisch, weil ich weiß, dass gerade MS-Kranke extreme Belastungen und folglich Klärungsbedarf haben. Schreiben ist eine gute Medizin, und dass MSler gern und viel schreiben, sehen wir auch auf der MS-Gateway. Insofern bin ich überzeugt, dass der MS-BLOG in einem Jahr Hunderte von Bloggern beheimaten wird.

Welchen Nutzen zieht Schering aus der Unterstützung dieses Projekts?

SCHERING: Der Nutzen, den wir daraus ziehen, ist - so hoffen wir jedenfalls - dass die MS-Betroffenen schätzen, dass Schering die technische Realisierung des MS-BLOG unterstützt hat. Ganz allgemein würden wir uns freuen, wenn Schering auch insoweit mit einem Pionierprojekt für MS-Betroffene in Verbindung gebracht wird. Einen Nutzen ganz anderer Art - und der liegt in der Natur des Bloggens an sich und ist nicht auf Schering allein beschränkt - ist der, dass sichtbar wird, welche Themen es eigentlich sind, die die MS-betroffenen Menschen bewegen und wie sie damit umgehen. Und darum geht es doch eigentlich.

Zum Abschluss die Frage: Was wünschen Sie unseren Bloggern?

SCHERING: Höhenverstellbare Schreibtische, auf jeden Fall, und schreibenderweise ein fruchtbares Nachdenken über alles, was sie bewegt, aufregt, aber auch freut. Und wir wünschen allen die richtige Portion Respekt. Und - das ist die Hauptsache - dass sie nie die Lust verlieren, die Welt mit offenen Augen zu betrachten, dort nicht nur Negatives zu sehen, und von allem auch was zu bloggen.

Frau Tornatzky, wir bedanken uns für dieses Gespräch!