"Rundum zufrieden"

05.03.07 - Prof. Kai Paschen, selbst Mediziner und jüngst zum wiederholten Male Patient im Quellenhof, über das Neurologische Rehabilitationszentrum in Bad Wildbad.

AMSEL: Hallo, Herr Prof. Paschen, wo im Quellenhof sind Sie denn und seit wann?

Prof. Kai Paschen: Ich bin hier seit sechs Wochen auf Station 4, einer der Pflegestationen.

AMSEL: Und wie geht's Ihnen heute?

Prof. Kai Paschen: Sehr gut, danke. Der Therapieerfolg ist besser als erwartet, die allgemeine Beweglichkeit, das Laufen, Funktionen der Arme und die Atmung. Ich bin rundum zufrieden.

AMSEL: Damit wir unsere Leser nicht verwirren: Sie haben keine MS?

Prof. Kai Paschen: Nein, ich bin Poliopatient. Doch das Postpoliosyndrom äußert sich ganz ähnlich wie Multiple Sklerose, auch die Therapie verläuft ähnlich: hauptsächlich Krankengymnastik, Ergotherapie und Atmung fördern mit eigenen Übungen in der Logopädie. Nebenher sehr schön: therapeutisches Zeichnen - ganz erstaunlich, was da fertiggebracht wird! - und viele Veranstaltungen wie Spielfilme, Lesungen, Diskussionskreise.

AMSEL: Nun sind Sie bereits das dritte Mal im Quellenhof. Als Patient und Mediziner - 30 Jahre lang leiteten Sie das Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern - können Sie die Einrichtung aus zwei Perspektiven beurteilen. Was bewegt Sie, immer wieder nach Bad Wildbad zu kommen?

Prof. Kai Paschen: Die Qualität hier im Haus. Nirgendwo sonst habe ich eine solch hervorragend strukturierte Pflege und noch nie eine solch perfekte Therapie erlebt wie hier im Quellenhof. Mich überzeugen die vielen Möglichkeiten, das breite therapeutische Angebot, die sehr engagierten Therapeuten. Die Patienten werden ernst genommen, in ihr eigenes Gesundheitsmanagement miteinbezogen, werden selbst zum Experten und können so auch Grenzen erkennen. Auf diese Art kann man als Patient ganz anders mitmachen. Hier ist man Mensch und nicht einfach eine Nummer.

AMSEL: Herr Prof. Paschen, wir bedanken uns für dieses Gespräch und wünschen eine gute Heimreise.

Redaktion: AMSEL e.V., 05.03.2007