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Multiple Sklerose: Arbeiten in geschütztem Rahmen

Sandra Schaaf legte einen super Abschluss in ihrer Ausbildung als Bäckereifachverkäuferin hin. Wegen ihrer MS musste sie den Job aufgeben. Heute arbeitet die junge MS-Betroffene in einem sogenannten geschützten Arbeitsrahmen und ist froh darüber.

Jeder kennt Behindertenwerkstätten. Damit wird Sandras Arbeitsstelle gern verwechselt. Die Multiple Sklerose hindert die ausgebildete Bäckereifachverkäuferin zwar daran, ihrem regulären Ausbildungsjob nachzugehen, doch sie fand Beschäftigung in einem sogenannten geschützten Arbeitsrahmen. Man spricht auch vom "zweiten Arbeitsmarkt".

Video: Arbeiten im geschützten Rahmen

 

Dort arbeitet sie im Büro. Gibt Daten für externe Kunden ein zum Beispiel. Der Unterschied zum normalen Bürojob: Der Mensch steht im Fokus, erst danach kommt die Arbeit. Hier hat jeder Verständnis, wenn sie an einem Tag nicht kommen kann, an einem andern vielleicht früher gehen muss. Sie hat einen Sozialpädagogen als Betreuer. Sie kann die Stunden, die sie arbeitet ihrem Tagesrhythmus anpassen. Sie muss nicht um ihren Job fürchten und hat so weniger Stress.

Stress ist ein wichtiges Stichwort für den Twen aus Berlin. Denn seit sie so geschützt arbeitet, mit weit weniger Stress, verhält sich auch ihre MS ruhiger.

Freilich: Sandra könnte sich ganz berenten lassen, überhaupt nicht mehr arbeiten. Aber das Arbeiten macht ihr Spaß, fordert und fördert sie in ihrem individuellen Rahmen und verschafft ihr mehr soziale Kontakte. Sandra findet, dass mehr Leute Bescheid wissen sollten über diese Möglichkeit zu arbeiten.

Denn leichten Herzens hat sie ihren Beruf als Bäckereifachverkäuferin nicht aufgegeben. Das sehr frühe Aufstehen, die Hitze an der Theke, die schweren Körbe schleppen und alles oft unter Zeitdruck, weil die Kunden es immer eilig haben, waren einfach zu viel für sie.

Entwickelt und herausgegeben wird das Video auf Multiple Sklerose TV durch die AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V. und die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V.

Redaktion: AMSEL e.V., 15.07.2016