Spenden und Helfen

MSIF Profil des Monats: August 2009

05.08.09 - Menschenkette in Indien am Welt MS Tag. Jyoti Ronghe setzt sich aktiv für eine Welt ohne Multiple Sklerose ein.

 
 
jyoti ronghe
 
 

Land: Indien
Alter: 47
Art der MS: sekundär progredient
Jahr der Diagnose: 1998

Im Jahre 1998 habe ich angefangen, mit meiner 10 Jahre alten Tochter als Hobby Bharatnatyam (ein klassischer indischer Tanz) zu lernen. Das Tanzen wurde schwieriger, ich bekam Schwierigkeiten beim Gehen und ich begann müde zu werden, daher ging ich zu einem Arzt. Nach Absolvieren einiger Röntgen-Untersuchungen und Bluttests, die kein Ergebnis brachten, wurde ich zu einem Neurologen überwiesen. Es wurde ein MRI gemacht und als Ergebnis wurde bei mir Multiple Sklerose (MS) diagnostiziert.

Ich hatte in meiner Familie drei praktische Ärzte, aber keiner hatte bis dahin etwas von MS gehört. Meine Eltern und mein Mann waren überzeugt, dass MS heilbar ist. Als wir begriffen, dass MS nicht heilbar ist, waren sie schockiert. Meine Mutter führte einige religiöse Rituale durch, mein Mann reiste sehr weit, um Orte zu finden, wo man mich heilen könnte und meine Eltern versuchten anhand des Stammbaumes den Grund für meine Krankheit zu finden. Ich las alles, was ich über die MS finden konnte und ich teilte meiner Familie mit, dass ich mein Leben lang mit dieser Krankheit leben müsse und ich deren bedingungslose Liebe und Unterstützung benötige.

Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Derzeit arbeite ich als Beraterin für Adoptionen und erledige meine Hausarbeit mit einer Haushaltshilfe. Manchmal brauche ich Hilfe und an einigen Tagen versuche ich, anderen zu helfen. Meine MS hat mich gelehrt, die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen. Ich bin mit einer liebevollen und fürsorglichen Familie und mit vielen Freunden gesegnet, die mich unterstützen.

Ich habe herausgefunden, dass die MS Gesellschaft Indien (MSSI) existiert und dass es in Pune, wo ich lebe, eine Ortsgruppe gibt. Als professionelle Sozialarbeiterin und geprüfte Beraterin ist es meine Pflicht, dachte ich, Leuten, die genau so wie ich MS haben, zu helfen. Ich begann meine Aktivitäten mit Zustimmung der MSSI und wurde im Jahre 2000 Vorstandsmitglied. Jetzt berate ich Leute mit MS, helfe bei der Geldmittelbeschaffung und unterstütze Projekte, die dazu dienen, MS in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Im Februar organisierte ich aus diesem Grund mit der Ortsgruppe der MSSI aus Pune eine Menschenkette. Diese Initiative war meine Idee und ich bin stolz darauf, dass sie so erfolgreich war. Am Welt-MS-Tag hat unsere Ortsgruppe der MSSI aus Pune eine Menschenkette gebildet, um die Solidarität mit den MS-Betroffenen auf der ganzen Welt zu zeigen, um MS bekannter zu machen und um Spenden zu sammeln. Den Welt-MS-Tag zu feiern hat geholfen, mit dem Missverständnis aufzuräumen, dass MS in den tropischen Ländern nur selten vorkommt und war ein Schritt vorwärts zu einer Welt ohne MS.

Ich bin Mitglied der MSIF "Menschen mit MS – Internationales Komitee (PwMSIC)" und repräsentiere Indien und die Region Asien-Afrika. Meine MS hat mich gelehrt, die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen. Denken Sie daran, Sie sind jemandes "M"eine "S"pezielle "P"erson.

 

 
MSIF und AMSEL danken GünterLampert aus Österreiche für die Übersetzung.
 

Quelle: MSIF, Augut 2009

Redaktion: AMSEL e.V., 05.08.2009