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MS großes Thema im EU-Parlament

24.11.06 - Mitglieder der EMSP machten Multiple Sklerose beim "2. European MS Awareness Day" zum Thema im Petitionsausschuss des Europäischen Parlamentes in Brüssel. "Nina"-Animationen halfen, die chronische Krankheit zu veranschaulichen.

Gleichbehandlung von MS-Betroffenen

Zwei Anträgen von Petenten galt eine Sitzung im Europäischen Parlament am vergangenen Dienstag, 21.11.06. Die European Multiple Sclerosis Platform (EMSP), die 32 nationale MS-Organisationen vertritt, tat einen weiteren wichtigen Schritt hinsichtlich ihrer Zielstellung, eine bestmögliche Behandlung für alle MS-Erkrankten in Europa zu erreichen. Uma Aaltonen, frühere MEP aus Finnland und selbst MS-erkrankt, rollte die Geschichte Multiple Sklerose-Betroffener vor dem Europäischen Parlament einleitend auf. Bereits 2001 hatte die Petition einer britischen MS-Betroffenen das Parlament erreicht, die ihr Grundrecht auf Gleichbehandlung innerhalb der EU-Staaten verwährt sah.

Parallel zu den Anliegen der Petentinnen in diesem Jahr sollte sich der Ausschuss eineinhalb Stunden lang mit dem Thema MS befassen. Hier half das jüngst nach einer Idee der AMSEL entwickelte Medienpaket "Nina", in dem 3D-Animationen neben einem Spielfilm über eine junge MS-Erkrankte die chronische Erkrankung erklären.

"Understanding by Animation" - Verstehen durch Animationen

Anhand dieser bewegten Bilder erklärte Prof. Dr.med. Peter Rieckmann, Uni Würzburg, was MS ist. Anstatt des deutschen Textes erläuterte der Neurologe dem Petitionsausschuss die Funktionsweise von MS auf Englisch. Die "Nina"-Animationen bewiesen damit erstmals in politisch internationalem Rahmen, wie geeignet sie sind, die MS anschaulich zu erklären.

Zur Struktur und Zweck des "Code of Good Practise in MS" sprachen Uma Aaltonen und Christoph Thalheim, Vorsitzender der EMSP. Die Ausschussmitglieder sprachen sich dafür aus, dass allen EU-Bürgern mit MS die gleiche Behandlung zustehen solle. Um eine europaweit gleichartige Behandlung zu unterstützen hatten die Ärztlichen Beiräte der Mitgliedsorganisationen der EMSP bereits vor einiger Zeit begonnen, die Therapieempfehlungen zur Behandlung der MS europaweit zu vereinheitlichen. Schon 2002 war auf dem damaligen "MS-Awareness-day" die "MS-Interessen-Gruppe" am Europäischen Parlament initiiert worden, der rund 40 Parlamentsmitglieder (MEP's) angehörten.

Offene Fragestunde zu MS

Über 20 EU-Abgeordnete sagten der EMSP ihre Unterstützung zu im Kampf für eine Verbesserung der Lebenssituation MS-Betroffener. Außerdem beschloss die Petitionskommission, eine offene Fragestunde zu MS im Europäischen Parlament zu beantragen. "Damit haben wir die Ziele, die wir uns für diese Veranstaltung gesteckt hatten, absolut erreicht", erklärte Dorothea Pitschnau-Michel, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft und Präsidentin der EMSP. Der polnische Ausschusspräsident zeigte sich sehr angetan von der Initiative der EMSP nach dem Credo "Jammern nützt nichts - wir müssen handeln!"

Redaktion: AMSEL e.V., 24.11.2006