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Mobilität bei Multipler Sklerose verbessern

Eingeschränkte Mobilität bei MS kann viele Ursachen haben. - AMSEL-Expertenchat mit Prof. Thomas Henze am Mittwoch, den 18.1.2017.

Mobilität ist für uns alle ein wesentlicher Teil unseres Lebens, auf den wir nicht verzichten können. Bei der Multiplen Sklerose (MS) können sich Einschränkungen der Mobilität durch Symptome wie Spastik und Muskelschwäche, Ataxie, Blasen– und Darmprobleme, Fatigue oder Schmerzen einstellen, einzeln oder in jedweder Kombination.

Sie wirken sich sehr unterschiedlich auf unsere Mobilität aus: Eventuell sind uns keine längeren Reisen mehr möglich, bei denen wir z.B. wandern wollen. Oder es fallen uns bereits die Wege außerhalb der Wohnung schwer, die wir zum Einkaufen, zu Ämtern, zu Freunden oder zum Arbeitsplatz zurücklegen müssen. Weniger mobil zu sein, bedeutet jedoch nicht automatisch, dass man auf den Rollstuhl angewiesen ist. Hindert einen zum Beispiel eine Blasenschwäche an längeren Touren, dann sollte man diese Ursache angehen.

Mobil bleiben mit Multipler Sklerose: draußen wie zuhause

Noch problematischer wird es, wenn wir auch die kurzen Wege innerhalb der eigenen Wohnung nicht mehr wie gewohnt zurücklegen können oder das Treppensteigen zur Wohnung Probleme bereitet. Ganz schwierig wird es, wenn wir die Strecke vom Bett zur Toilette nicht mehr schaffen oder – als stärkste Einschränkung unserer Mobilität – uns im Bett nicht mehr selbst umdrehen können.

Glücklicherweise kann mit Krankengymnastik bzw. Physiotherapie,
Medikamenten und zahlreichen Hilfsmitteln eine eingeschränkte Mobilität
deutlich verbessert werden. Auch eine kaum mehr überschaubare Menge an
Hilfsmitteln steht zur Verfügung. Wenn Ihre Mobilität auch durch eine Harninkontinenz beeinträchtigt ist, empfiehlt es sich, Vorlagen oder andere Auffang-Hilfsmittel mitzunehmen. Bei zögerlicher oder unmöglicher Blasenentleerung ist meist auch außerhalb der eigenen Wohnung der intermittierende Selbstkatheterismus möglich. Auch bei Darminkontinenz gibt es Abhilfe. Bei Schmerzen, die zur Einschränkung ihrer Mobilität führen, sind ebenfalls zahlreiche Maßnahmen möglich. Auch die Fatigue als Ursache eingeschränkter Mobilität ist einigen Behandlungsverfahren offen.

Autor: Prof. Thomas Henze - mehr über den Chatexperten

Redaktion: AMSEL e.V., 11.01.2017