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„Jeder tut das, was er kann.“ - Auszeichnungen für Engagement zugunsten Multipler-Sklerose-Kranker

Vier Menschen aus Baden-Württemberg standen im Mittelpunkt der diesjährigen Verleihung der AMSEL Stiftung Ursula Späth. I.D. Dr. Saskia Fürstin zu Hohenlohe-Langenburg, das Ehepaar Rita und Wilhelm Ziegler und Peter Koch.

Alle vier wurden am 9. Oktober 2013 im Beisein von rund 200 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Institutionen im beeindruckenden Ambiente des Porsche Museums in Stuttgart-Zuffenhausen für ihr vorbildliches Engagement zugunsten MS-Erkrankter geehrt.

Eine Fürsprecherin und Unterstützerin für MS-Kranke

Seit 2006 lebt I.D. Dr. Saskia Fürstin zu Hohenlohe-Langenburg die Solidarität mit MS-Kranken in vielfacher Weise. Christian Dau würdigte die 21. Preisträgerin des AMSEL Stiftung Ursula Späth Preises (ehemals AMSEL-Förderkreis Ursula Späth Preis) als eine Dame, "die sich engagiert, um zu helfen, und nicht, um ihre Person in den Mittelpunkt zu rücken." Die Fürstenfamilie, so der Leiter Politik und Gesellschaft der Dr. Ing. h.c. Porsche Aktiengesellschaft, öffne beispielsweise das Schloss für Veranstaltungen der Kontaktgruppe. Das erleichtere ihr nicht nur, Mitwirkende und Teilnehmer zu gewinnen, sondern bringe für die Gruppe neben Information und Unterhaltung vor allem auch viel öffentliche Wahrnehmung.

"Sie haben nicht nur das Amt als Patin der Kontaktgruppe übernommen. Sie leben diese Aufgabe. Ihr Engagement für die Gruppe ist für die in ihr zusammengeschlossenen MS-Kranken eine wertvolle Hilfestellung, gibt ihnen eine prominente Stimme", fasste der Vertreter des Gastgebers Porsche zusammen und zitierte den Leiter der AMSEL-Kontaktgruppe Schwäbisch-Hall: "Besser hätten wir es nicht treffen können." I.D. Saskia Fürstin zu Hohenlohe-Langenburg dankte für die Auszeichnung, die sie als "Anerkennung für die Leistung der Kontaktgruppe Schwäbisch-Hall" entgegennehme. Die promovierte Betriebswirtschafterin bestimmte das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro zu gleichen Teilen für die Kontaktgruppe Schwäbisch Hall-Landkreis und den AMSEL-Landesverband. Mit dem Preisgeld werden Projekte zugunsten MS-Kranker finanziert.

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Verständnis für Bedürfnisse MS-Kranker wecken

Eine seiner ersten Forderungen an den Vorstand in der Mitgliederversammlung 1981 war, die Öffentlichkeitsarbeit der AMSEL zu intensivieren und zu verbessern, stellte Helga Solinger, den Medienpreisträger 2013 der AMSEL Stiftung, Peter Koch, vor. "Aus seiner beruflichen Tätigkeit in der Medienbranche wusste er, wie wichtig ein einheitlicher und professioneller Auftritt ist, um die Öffentlichkeit für das Thema MS zu sensibilisieren, ihr Verständnis für die Bedürfnisse der Erkrankten zu wecken, ihre Unterstützung einzuwerben und Forderungen durchzusetzen." Seitdem er 1984 in den Vorstand gewählt worden war, war deshalb für den jungen Badener MS-Erkrankten die Öffentlichkeitsarbeit ein Schlüssel für erfolgreiches Wirken.

Koch begleitete während seiner 26-jährigen Tätigkeit als Vorsitzender der AMSEL die Entwicklung innovativer Projekte für MS-Kranke, denn er war davon überzeugt, "dass die Bedürfnisse MS-Erkrankter und ihrer Angehörigen immer im Mittelpunkt aller Aktivitäten der AMSEL stehen müssen." Daher seien neben der Entwicklung innovativer, bundesweit Maßstäbe setzender Aufklärungs- und Informationsmaterialien (gedruckt und digital) niemals die bestehenden Angebote der individuellen Beratung, persönlichen Begegnung und direkten Hilfestellung vernachlässigt worden, betonte die baden-württembergische Sozialministerin a.D.

Selbstverständliche Pflege

"Ihr Beispiel kann Vorbild für viele andere in unserer Gesellschaft sein.", lobte Katrin Altpeter den Einsatz von Rita und Wilhelm Ziegler. Das Ehepaar aus dem Ortenaukreis umsorgt seit vielen Jahren seine heute vierzigjährige Tochter, deren MS-Erkrankung sich von Anfang an sehr schwer entwickelte, so dass sie bereits mit Mitte 20 zunehmend pflegebedürftig wurde. "Es sind aber nicht die körperlichen Herausforderungen, die das Ehepaar Ziegler zu bewältigen hat. Es sind vor allem auch emotionale, denn die Tochter kann aufgrund der MS nicht mehr sehr deutlich reden und verschluckt sich häufig.", sagte die baden-württembergische Ministerin für Arbeit und Soziales.

Altpeter zeigte sich beeindruckt von der Leistung des Ehepaars, für die die Pflege ihrer Tochter eine Selbstverständlichkeit sei. "Auch wenn für Sie und Ihre Familie vieles selbstverständlich scheint, so sind doch Ihre persönliche Haltung und Ihr Einsatz beeindruckend." Das Ehepaar ist seit 47 Jahren verheiratet, war immer zusammen und immer für die Familie da. "Für Sie, liebes Ehepaar Ziegler, scheint Ihre Familie Ihre Kraftquelle zu sein."

Pflegepreis und Medienpreis der AMSEL-Stiftung sind mit je 1500 Euro dotiert. Alle Preisträger erhielten außerdem einen signierten und nummerierten Druck "Die Wahrsagerin" des Malers Professor Lude Döring. Das Bild hatte der Künstler 1993 für die Verleihung der AMSEL Stiftung Ursula Späth Preise zur Verfügung gestellt.

Redaktion: AMSEL e.V., 10.10.2013