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Für mehr Teilhabe am sozialen Leben

02.12.04 - Professor Jürg Kesselring sprach beim Jubiläumssymposium über Neurorehabilitation. Knappe Abstracts aller sechs Vorträge veröffentlicht die AMSEL Mitte Dezember in einer eigenen Broschüre.

"Neurorehabilitation bei MS - im Alltag angewandte Neuroplastizität" war der Vortrag des Schweizer Professors übertitelt. - Hier einige wichtige Aspekte daraus:

Neurorehabilitation hat zum Ziel, den Betroffenen Aktivitäten und Teilhabe am sozialen Leben zu erhalten und wieder zu gewinnen. Neurorehabilitation kann man nicht einnehmen, wie eine Medizin, sondern der Patient muss etwas dafür tun.

Sie erfordert neben Planung, differenziertem Beurteilen, und dem Setzen gemeinsamer Ziele auch regelmäßiges Prüfen des Erreichten. Patienten mit einem chronischen Leiden und
eventuell fortschreitenden Funktionseinbußen sollten ihre funktionellen Reserven auch für später trainieren.

Das Erwachsenengehirn zeigt zwar nur geringe Fähigkeit
zur strukturellen Regeneration, behält jedoch immer die Möglichkeit, neue synaptische Verbindungen zu bilden, oder auch zu "erlernen". Die Neurorehabilitation unterstützt deshalb all die Prozesse, die das Lernen fördern und meidet hingegen diejenigen, welche das Lernen behindern. Studien haben bereits gezeigt, dass Rehabilitationsmaßnahmen bei MS Behinderung, Handicap, Lebensqualität und Wohlbefinden verbessern können. Weitere Untersuchungen sind nötig, um die zugrunde liegenden Mechanismen genauer zu erfassen.

Prof. Dr. med. Jürg Kesselring ist Chefarzt für Neurologie und Rehabilitation am Rheuma- und Rehabilitationszentrum Valens, Schweiz, Präsident des Internationalen Ärztlichen und
Wissenschaftlichen Beirates der Multiple Sclerosis International Federation (MSIF) und Mitglied des Ärztlichen Beirats der DMSG, Bundesverband e.V..

Und hier können Sie die Broschüre zum Jubiläumssymposium bestellen.

Redaktion: AMSEL e.V., 02.12.2004