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Einheitliche Behandlung aller MS-Patienten in Europa

08.06.07 - In Brüssel forderte die EMSP - European Multiple Sclerosis Platform -, dass Menschen mit Multipler Sklerose europaweit eine passende Therapie erhalten.

Offene Grenzen, gleiche Währung, Antidiskriminierungs-Gesetze und, und und. Doch Europa bewegt sich keinesfalls überall auf dem gleichen hohen Niveau. Besonders gilt das für die Gesundheitssysteme, die innerhalb Europas meilenweit auseinanderklaffen, wie Dorothea Pitschnau-Michel, Präsidentin der EMSP und Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft, auf der EMSP-Konferenz in Brüssel vor über 160 Teilnehmern, Vertretern von 32 nationalen MS-Gesellschaften, namhaften Wissenschaftlern und MS-Experten, politischen Entscheidungsträgern, Vertretern von Krankenkassen sowie internationalen Pressevertretern, anhand eines MS-Barometers erklärte:

So werde beispielsweise in Polen nur 1 Prozent der MS-Erkrankten mit krankheitsverändernden Medikamenten behandelt, in Schweden hingegen seien es rund 50 Prozent. Irland etwa habe nur 16 Neurologen zur Behandlung von schätzungsweise 10.000 MS-Erkrankten, während Island in der privilegierten Lage sei, 330 MS-Erkrankte von 18 Neurologen therapieren zu lassen. Die neueste Behandlung für schwer an MS-Erkrankte werde in Deutschland und in einigen anderen EU-Mitgliedstaaten bezahlt, während in England Patienten die Therapie einklagen müssten.

Es müsse sichergestellt werden, dass MS-Patienten in Europa so früh wie möglich mit den geeigneten Mitteln behandelt werden und eine Versorgung finden, die ihre Lebensqualität verbessere, so die deutsche Gesundheitsministerin und derzeitige Vorsitzende des Europäischen Gesundheitsrates Ulla Schmidt. Diese Chancengleichheit zu erreichen, liege in unserer Verantwortung. Mit dieser wohl wichtigsten Botschaft im Verlauf der zweitägigen Konferenz der European Multiple Sclerosis Platform (EMSP) zur Implementierung des EU-Projektes "Multiple Sclerosis Information Dividend (MS-ID)" in Brüssel sind die Weichen gestellt. Nun müssen Taten folgen.

Quelle: DMSG, Bundesverband e.V.

Redaktion: AMSEL e.V., 15.06.2007