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„Ein Licht für andere sein“

Ein Licht für andere zu sein, besonderes Engagement für Menschen mit MS zu zeigen - dafür stehen die Stiftungs-Preise der AMSEL Stiftung Ursula Späth. 170 Gäste waren zur feierlichen Verleihung ins Porsche-Museum Stuttgart gekommen. Großes Jubiläum: Das ist die 30. Stiftungspreis-Feier. Kleines Jubiläum: Die Feier fand zum 10. Mal im beeindruckenden Ambiente des Museums statt.

Pioniergeist, Leidenschaft und Teamspirit seien nicht nur entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens, begrüßte Barbara Frenkel, Mitglied des Vorstandes, Beschaffung, der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, die Festgäste, sondern auch für soziales Engagement. Ehrenamt halte die Gesellschaft zusammen, so die Vorständin eingangs. Seit 2014 schon unterstützt die Porsche AG die AMSEL Stiftung Ursula Späth. Und hilft so dabei, Menschen mit Multipler Sklerose zu fördern.

Verleihung der AMSEL-Stiftungspreise 2023 (Fotostrecke)

Bei der 30. Preisverleihung der AMSEL Stiftung Ursula Späth wurde die AOK Baden-Württemberg, Monika Gross (Waldenbuch), Annett Munninger (Fellbach) und Ulrich Dabbert (Reutlingen) ausgezeichnet.

Monika Gross – ein Licht für ihren Mann

Wie hell ihr Licht leuchtet, sieht man schon, wenn Monika Gross auf einen zukommt: Ihr Strahlen ist herzerwärmend. „Wenn sich eine Partnerschaft auf Augenhöhe so verändert, dass einer vom anderen abhängig wird, ist das eine Herausforderung für beide“, so Laudator Ernst-Wilhelm Gohl, Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Baden-Württemberg. Das Ehepaar Gross hat diese Herausforderung gemeistert und meistert sie täglich aufs Neue.

Bernd Gross hatte 1999 die Diagnose MS bekommen, seit gut zehn Jahren ist er im täglichen Leben auf die komplette Unterstützung seiner Frau angewiesen, ohne Monika käme er schon lange nicht mehr zurecht. Und seine Frau schultert alle Aufgaben mit einer positiven Einstellung, die unerschöpflich zu sein scheint. Ihr christlicher Glaube, ihr Vertrauen auf Gott trägt sie an guten wie an schlechten Tagen. Die beiden haben trotz Bernds schwerer Erkrankung ein glückliches Familienumfeld geschaffen, in dem Kinder und Enkel immer willkommen sind. Das Geheimnis ihrer harmonischen Partnerschaft? Sie haben sich für Dankbarkeit statt Selbstmitleid entschieden, die beste Basis für innere Zufriedenheit und Lebensqualität. Das Ehepaar nutzt viele Hilfsmittel und hat sich mit Hilfe der AMSEL ein großes Netzwerk aufgebaut.

„Im Namen der AMSEL Stiftung Ursula Späth danke ich Ihnen, liebe Frau Gross, dass Sie ein Licht für andere sind – für ihren Mann, der sich täglich auf ihre Fürsorge, Liebe und Unterstützung verlassen kann, für andere Familien, die ihren Weg mit der MS vielleicht erst noch finden müssen und für uns alle, die wir Herausforderungen mit mehr Zuversicht meistern sollten“, so der Landesbischof. Der Preis für pflegende Angehörige der AMSEL Stiftung ist mit 1.500 Euro dotiert.

Annett Munninger – ein Licht für Angehörige MS-Erkrankter

Dieses Jahr zeichnete die AMSEL Stiftung gleich zwei Ehrenamtliche mit dem Medienpreis aus. Beide haben mit ihren Projekten den Fokus der Öffentlichkeit auf die MS und die Betroffenen gelenkt. Annett Munninger schafft den Spagat zwischen Beruf und Fürsorge für ihren Mann Sebastian, der die Diagnose MS 2015 erhielt und zunehmend ihre Hilfe benötigt. Darüber hinaus gründete sie 2017 die AMSEL-Facebook-Gruppe für Angehörige von MS-Betroffenen, die sie bis 2022 moderierte, und schuf damit ein Forum für heute über 1.200 Mitglieder, die in einem geschützten Rahmen Austausch, Unterstützung und Informationen finden.

Die 46-Jährige regte Themen an, stellte Hintergrundwissen zur Verfügung und fungierte als Vermittler zur AMSEL mit ihren vielfältigen Angeboten. „Sie haben mit ihrem Engagement für die Gruppe vielen Menschen Hilfestellung für ihr Leben mit einem MS-erkrankten Angehörigen gegeben“, lobte Laudatorin Dr. Daniela Späth-Zöllner, Vorsitzende des Stiftungsrats der AMSEL Stiftung Ursula Späth.

Ulrich Dabbert – ein Licht für die MS in der Öffentlichkeit

Das Unsichtbare sichtbar machen durch die Kraft der bewegten Bilder, das ist die Mission des zweiten Medienpreisträgers Ulrich Dabbert. Er ist selbst MS-erkrankt und konnte den Preis aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich entgegennehmen. Dies übernahm stellvertretend der Leiter der Reutlinger AMSEL-Kontaktgruppe, Achim Bächle. Ulrich Dabbert hatte bereits 2017 die Idee, am Welt MS Tag einen Film zum Thema Multiple Sklerose im genossenschaftlichen Gemeinschaftskino seiner Heimatstadt Reutlingen zu zeigen, um so über MS aufzuklären und ihr mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu geben. Seitdem organisiert der 55-Jährige alljährlich eine Kinoaktion zum Welt MS Tag, verteilt gemeinsam mit seinen Mitstreitern aus der AMSEL-Kontaktgruppe unermüdlich Plakate und Flyer und bindet die lokale Presse mit ein.

Der Lohn der Mühe: Stetig wachsende Zuschauerzahlen und ein auf MS sensibilisiertes Umfeld. „Zunächst im kleinen und dann im größeren Kreis ein Echo finden – das ist es, was Ulrich Dabbert anstrebt, um die MS mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen“, brachte es Laudatorin Dr. Daniela Späth-Zöllner auf den Punkt. Der Medienpreis ist mit 1.500 Euro dotiert.

AOK Baden-Württemberg – ein Licht für AMSEL und viele MS-Erkrankte

Seit fast drei Jahrzehnten fördere die AOK Baden-Württemberg immer wieder besondere Projekte der AMSEL, so Jochen Haußmann, MdL, Stv. Vorsitzender und Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP/ DVP-Landtagsfraktion. in seiner Laudatio auf den Preisträger des Ursula Späth Preises, die AOK Baden-Württemberg. Zu diesen Projekten gehörten zum Beispiel der Auf- und Ausbau von digitalen Angeboten wie Online-Veranstaltungen und Web-Seminare, die vor allem auch Schwerbetroffenen die Teilnahme erleichtern, eigene Webseiten für die AMSEL-Gruppen, geschlossene Plattformen für Ehrenamtliche und Mitglieder und der Ausbau einer seriösen, zielgruppengerechten Information auf allen Social-Media-Kanälen.

Die AOK sei mit ihrem langjährigen Engagement ein treuer und starker Partner an der Seite der AMSEL geworden. „Für geschätzte 34.500 MS-Erkrankte und ihre Angehörigen in Baden-Württemberg bedeutet das Engagement der AOK sehr viel“, so der Laudator. Den mit 5.000 Euro dotierten Preis nahmen stellvertretend für die AOK Baden-Württemberg ihr Vorstandsvorsitzender Johannes Bauernfeind und Deborah Crazzolara von der Abteilung Projektförderung entgegen. Das Preisgeld wird einem Projekt zugunsten MS-Erkrankter zukommen.

In seinem Schlusswort dankte Adam Michel allen Preisträgern, der Gruppe Südsoul für den beschwingten musikalischen Rahmen, Moderatorin Petra Klein von SWR 1, die erneut charmant durch den Abend führte, sowie der Porsche AG, die die wichtige Arbeit der AMSEL für Menschen mit MS seit 2014 unterstützt.

Redaktion: AMSEL e.V., 29.11.2023