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Gemeinsames erleben - auf dem Aktionstag

Der Vorabend mit Karaoke und Abtanzen war lang gewesen und schon ging es weiter mit der zweiten Ladung Information in Expertenrunden. - amsel.de berichtet über den zweiten Tag des Aktionstages.

Verschiedene Expertenrunden prägten neben medizinischen Informationen (darüber hatte amsel.de bereits berichtet) den Sonntag auf dem AMSEL-Aktionstag. – Hier ein kleiner Einblick:

Ernährung

„Ernährung ist nichts für Schnellschüsse“, gab Dr. Dieter Pöhlau, DRK Kamillus Klinik Asbach, gleich zu Beginn zu bedenken und beantwortete die Fragen der Teilnehmer zu Ernährungsformen, Vitamin D-Substitution, zur Rolle von Probiotika in der Darm-Hirn-Achse und ihrem Einfluss auf das Entzündungsgeschehen. Die Ernährung determiniert das Leben, bestes Beispiel sind die Bienen: Bei gleichem Genom bekommt die spätere Königin Gelee Royale, die Arbeiterinnen einen anderen Futtersaft. Der Unterschied in Körpergröße und Lebenserwartung ist eklatant! Umso wichtiger also die Ernährung bei MS. - Mehr über Ernährung bei MS ist zu finden auf der AMSEL-Seite.

Beruf

Regina Huber und Michael Hägle vom Beratungsteam der AMSEL beantworteten Fragen zu

  • Rentenantrag,
  • Inhalt von Befundberichten als Grundlage für die Feststellung des Grades der Behinderung im Hinblick auf Beruf (Stundenreduktion, zusätzliche Urlaubstage) oder Studium (Prüfungserleichterungen),
  • Mitteilungspflicht an den Arbeitgeber,
  • Pflichten des Arbeitgebers bei der Anpassung des Arbeitsplatzes,
  • Fördermöglichkeiten und viele andere mehr.

Nach dem Motto „Antrag auf Schwerbehinderung – aber richtig!“ unterstützt das AMSEL-Beratungsteam MS-Erkrankte bei allen sozialrechtlichen Fragen. Das hat auch Claudia erfahren. "Die Hilfestellung der AMSEL bei meinem langen Weg bis hin zum Landessozialgericht in Stuttgart hat mich total begeistert!", bekannte die Tuttlingerin. Sie kämpfte um die Erhöhung ihres Behinderungsgrades und das AMSEL-Team konnte ihr dabei helfen.

Partnerschaft und Sexualität

Anne Zangl, Dipl.-Sozialpädagogin und Sexualpädagogin bei pro familia in Stuttgart, behandelte dieses heikle Thema professionell und souverän. Sexualität sei so individuell wie die MS. Das A und O für ein erfülltes Sexualleben sei die offene Kommunikation mit dem Partner, die Akzeptanz des Nichtwollens, einer gewissen Unlust. Andererseits gelte es, die Neugier auf sich selbst und den Partner zu bewahren oder neu zu entdecken – unter den durch die MS geänderten Bedingungen. Offenheit und Vertrauen, laute die Zauberformel.

Achtsamkeit

Jörg Schumacher vom AMSEL-Team praktiziert seit vielen Jahren Zen-Meditation und Qigong. Achtsamkeit sei mehr als Entspannung. Er nahm die Teilnehmer mit auf eine Entdeckungsreise mit Bewegungssequenzen aus Qigong, einer Body Scan-Technik in Anlehnung an Jacobsons progressive Muskelentspannung, einer geführten Meditation und einer Traumreise. Auch Schumachers angenehme Stimme hat dazu beigetragen, dass alle locker lassen konnten. "Bewusst immer tiefer zu atmen, bringt die totale Entspannung. Mein Merksatz: Denk' öfter an Deinen Atem!", so Anke aus Bühl nach der Session.

Mut und Stärke durch Information, Austausch und gemeinsames Erleben, dazu wollte die AMSEL die Teilnehmer des 13. Aktionstages inspirieren. Den strahlenden Gesichtern und begeisterten Rückmeldungen nach zu schließen, ist das vollauf gelungen.

Über Tag 1 des AMSEL-Aktionstages, der in einem lustigen Abend mit Tanz und Karaoke mündete sowie medizinische Vorträge und Expertenrunden hatte amsel.de bereits berichtet.

AMSEL e.V. dankt Merck Healthcare Germany, Novartis Pharma GmbH, Roche Pharma AG und Teva GmbH für die freundliche finanzielle Unterstützung bei der Durchführung des Aktionstages. Dank geht außerdem an die Gemeinschaftsförderung der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und die Lechler Stiftung.

Redaktion: AMSEL e.V., 07.05.2024