Jeder Verband hat seine Chronik. Die AMSEL-Geschichte beginnt im Jahr 1974 in Kirchberg/Jagst...
13.10.1974
28 MS-Kranke und ihre Angehörigen gründen die "Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband Baden-Württemberg e. V.", kurz AMSEL, in Kirchberg/Jagst. Guido Hans, Initiator und Mitbegründer der AMSEL, wird 1. Vorsitzender.
1975
Der Landesbeirat wird gegründet. Prof. Dr. Johannes Hirschmann, emeritierter Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Tübingen, unterstützt die AMSEL.
1976
Der erste Zivildienstleistende wird eingestellt, die Fahr- und Pfegedienste werden aufgebaut.
1979
Die 1. Geschäftsstelle des Verbandes wird in Stuttgart-Fasanenhof eingerichtet. Die Vereinszeitung erscheint erstmals mit dem Titel "AMSEL-Nachrichten" als aktuelle Information über das Verbandsgeschehen und Fragen der MS. Beginn der Informationsveranstaltungen mit dem Symposium "Therapie und Rehabilitation MS-Kranker".
1980
Erste Verhandlungen wegen eines Wohn- und Pflegeheimes werden begonnen. Die Aktivitäten des Verbandes nehmen so zu, daß ein hauptamtlicher Mitarbeiter eingestellt werden muß.
1981
Der Verband hat 1700 Mitglieder in 32 Kontaktgruppen. Der Auf- und Ausbau der Kontaktgruppen geht weiter, um eine flächendeckende Versorgung in Baden-Württemberg zu gewährleisten.
1982
Ursula Späth übernimmt die Schirmherrschaft. Der AMSEL-Förderkreis Ursula Späth wird gegründet, um die Arbeit des Verbandes auf eine solide Basis zu stellen.
1982
Weitere Informationsbroschüren zu wichtigen Fragen der Multiplen Sklerose werden zur Aufklärung der Betroffenen erarbeitet.
1983
Das erste und bis heute beispielhafte MS-Wohn- und Pflegeheim in Bietigheim-Bissingen wird eingeweiht.
1984
Die "1. Musikshow internationaler Militärkapellen" zugunsten der AMSEL findet in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle statt.
1985
Die AMSEL-Förderkreis Ursula Späth-Stiftung wird gegründet, um die Arbeit der AMSEL langfristig finanziell abzusichern.
1986
Der Verband hat inzwischen 5.000 Mitglieder.
1987
Das 1. Neujahrstreffen der AMSEL findet statt. Hier werden die zurückliegende Arbeit des Verbandes bewertet und zukünftige Vorhaben und Projekte vorgestellt.
1987
Eine Wohngemeinschaft MS-Kranker wird in Bad Dürrheim gegründet.
1987
Die Regionalstelle Südbaden wird in Freiburg eingeweiht, um vor Ort eine Anlaufstelle für die Kontaktgruppen und Mitglieder zu haben.
1987
Der Landesverband hat 5.200 Mitglieder in 51 Kontaktgruppen. Es sind 120 Zivildienstleistende beschäftigt, die mit 60 behindertengerechten Fahrzeugen die Mobilität der Betroffenen sichern.
1988
Das Info- und Beratungszentrum in Stuttgart-Botnang wird am 1.4. bezogen. Die Regionalstelle Nordbaden wird in Heidelberg eingeweiht.
1989
Die Behindertenwohnungen in Ludwigsburg werden eingeweiht.
1993
Die Fachklinik für Neurologie Dietenbronn GmbH wird eingeweiht und erhält 1994 die Standortzuweisung für einen Kernspintomographen. Die Akutklinik hat 100 Betten.
1995
Einweihung von "Haus Antonius", dem bundesweit ersten in völliger Privatinitiative entstandenen Wohnhaus für 17 MS-Kranke in Donaueschingen.
1996
Das Neurologische Rehabilitationszentrum Quellenhof in Bad Wildbad GmbH wird von Sozialminister Dr. Erwin Vetter eröffnet. Die Klinik hat 130 Betten.
1999
Mit einer MS-Woche begeht der Landesverband das 25-jährige Jubiläum.
2002
www.amsel.de geht als Newsplattform online.
Die Onlineredaktion pflegt und aktualisiert den Auftritt und ist Ansprechpartnerin für die 59 AMSEL-Kontaktgruppen, von denen 12 bereits mit einer eigenen Seiten online sind. Ein mobiles Internetcafé, die Seiten www.junge-initiativen.de und www.ein-netz-gegen-die-isolation.de ergänzen den Auftritt.
2002
Der 1. Aktionstag für junge MS-Kranke findet mit rund 300 Teilnehmern großen Anklang.
2005
Mit www.ms-blog.de geht ein Internet-Tagebuch online, auf dem Betroffene und Angehörige eigene Seiten erstellen und sich ihre Krankheit von der Seele schreiben können.
2006
In Karlsbad entsteht die 60. AMSEL-Kontaktgruppe in Baden-Württemberg. "Nina" feiert Premiere. Der Film schildert die MS-Diagnose einer jungen Frau und wie sie damit umgeht. Zusätzlich finden sich auf der DVD Animationen, die das Immunsystem, das MS-Geschehen im Körperinneren und Diagnosemethoden veranschaulichen. www.emotional-science.de wird als Filmplattform gegründet. Dort steht der Trailer zu "Nina" und das Medienpaket kann bestellt werden.
2007
AMSEL.DE zeigt regelmäßig Videopodcasts mit Betroffenen, Therapeuten und Medizinern zu verschiedenen Themen rund um die MS. "MS verstehen", eine virtuelle Tour durch den Körper, geht online. Symptome lassen sich interaktiv nachempfinden und erhöhen das Verständnis bei Nicht-Betroffenen.
2008
Mit "eTrain" entsteht ein Online-Schulungsprogramm, um das eigene Wissen über MS zu erweitern und zu testen. MS-Trainees können sich ihr Wissen auch zertifizieren lassen. Eine völlig neu gestaltete Infoseite "Multiple Sklerose" ergänzt den AMSEL-Auftritt, liefert gebündelt Wissen zur Krankheit MS und allen Fragen dazu. Das integirerte MS-Lexikon erklärt Fachausdrücke. - Mittlerweile sind 37 Kontaktgruppen mit eigenen Seiten im Netz. Ansprechpartner und Hotline für diese wachsende Gruppe von Webmastern ist die AMSEL-Onlineredaktion.
2009
Mittlerweile sind 40 Kontaktgruppen selbst online. eTrain gibt es in drei Schwierigkeitsstufen und Experten sowie MS-Betroffene kommen inzwischen in knapp 30 Videopodcasts zu Wort. Neu in diesem Jahr: Das "U30 Treffen", ein gemeinsames Wochenende für junge MS-Betroffene am Bodensee, findet zum ersten Mal gemeinsam mit der Schweizerischen MS-Gesellschaft statt. Und: Den ersten "World MS Day" begeht die AMSEL am 27. Mai 2009 mit ihrer DANKE-Kampagne.
Last but not least soll erwähnt werden, dass die Basisarbeit in der AMSEL seit 35 Jahren ungebrochen anhält: Betroffene beraten Betroffene, opfern Zeit und manchmal auch Nerven. Die "ältere Hasen" helfen den Neuerkrankten, zeigen, dass es machbar ist udn lebenswert, ein Leben mit MS. In der Geschäftsstelle beraten zusätzlich Fachleute alle MS-Erktrankten in Baden-Württemberg psychologisch, pflegerisch-medizinisch sowie sozial-rechtlich. Der Ärztliche Beirat der AMSEL geht per E-Mail auf individuelle Fragen von Betroffenen ein. Viele MS-Fachleute aus ganz Deutschland kümmern sich im AMSEL-Expertenchat um die Fragen der Internetbesucher.
Und, auch nicht zu vergessen: Ehrenamtliche wie Hauptamtliche informieren die Gesellschaft, streuen wichtige und vor allem richtige Informationen über MS in die Welt, sei dies nun im persönlichen Gespräch oder mit groß angelegten Medienkampagnen.
Redaktion: AMSEL e.V., 13.10.2009