Spenden und Helfen

"Der Patient steht im Mittelpunkt"

17.08.04 - Das sagt Dr. Peter Flachenecker, ab September neuer Chefarzt im Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof in Bad Wildbad.

Der MS-Experte, der bisher in der Universitätsklinik in Würzburg lange Jahre für die MS-Ambulanz tätig war und zuletzt eine neurologische Abteilung in der Klinik Bavaia in Bad Kissingen aufgebaut hat, bezieht diese Aussage nicht nur auf die Behandlung des Patienten, sondern auch auf seine Forschungstätigkeit.

Aber natürlich stehen die persönliche Betreuung und der direkte Kontakt an erster Stelle. Schon frühzeitig während eines stationären Aufenthaltes, am besten innerhalb der ersten Behandlungstage, das Ziel des dreifachen Familienvaters, will er die Patienten sehen. Und während ihres Aufenthaltes im Quellenhof einen engen Kontakt mit pflegen, damit der Rehaaufenthalt das optimale Ergebnisse bringen kann.

Neuropsychologische Betreuung hilft bei Krankheitsbewältigung

Natürlich ist ihm auch die Arbeitsatmosphäre sehr wichtig. Der designierte Chefarzt weiß, dass Patienten es sehr schnell merken, wenn die Atmosphäre gestört ist und dass sich dies negativ auf die rehabilitativen Bemühungen auswirken kann. Zu denen gehören nicht nur die landläufig bekannten therapeutischen Ansätze in der Krankengymnastik, Ergotherapie oder Logopädie. Besonders wichtig ist ihm auch die neuropsychologische Betreuung. Und die sieht der ausgewiesene Fachmann nicht nur bei kognitiven Einschränkungen als erforderlich, sondern auch gerade bei Krankheitsbeginn als enorm wichtig für die Krankheitsbewältigung. Deshalb ist eine Rehabilitation seiner Überzeugung nach auch sehr früh schon sinnvoll, um Neuerkrankte zu stützen und eine – oft unnötige - Frühverrentung nach Möglichkeit zu vermeiden.

Nicht nur der gute Ruf macht die etablierte Klinik in guter Lage für ihn besonders interessant. Der Praktiker und Forscher freut sich auf die Zusammenarbeit mit einem „extrem professionellen Team“ mit seinen Riesenerfahrungen in der Behandlung und Betreuung von Patienten mit der Krankheit mit den 1000 Gesichtern. Und er sieht es als großen Vorteil, dass die Rehaeinrichtung ihren Schwerpunkt in der MS-Behandlung hat. „Die Patienten können so sowohl von den Erfahrungen der Therapeuten als auch ihrer Mitpatienten profitieren. Wir alle wissen, dass Kranke eher Meinungen von Therapeuten oder gar Gleichbetroffenen akzeptieren als z.B. von Ärzten.“, sagt Flachenecker.

Neben seiner Tätigkeit mit den Patienten will das Mitglied des Ärztlichen Beirats des DMSG-Bundesverbandes auch seine Forschungsaktivitäten fortsetzen. Erfahrungen mit Studien hat er aus seiner Zeit in der MS-Ambulanz gesammelt „und es dauert nur wenige Minuten, um relevante Daten bei der normalen Aufnahme mit abzufragen.“ Und diese Zeit ist gut investiert. Forschung und Betreuung ergänzen sich für den Neurologen, der auch am MS-Register mitgearbeitet hat. „Es gibt heute Ansätze in der Neurorehabilitation, die aus der Grundlagenforschung kommen“, begründet Flachenecker sein Interesse. Die bisherigen Fortschritte in der medikamentösen MS-Behandlung sind gewaltig, für die Fortschritte in der Neuropsychologie sieht er noch Potential. „Da ist noch etwas zu erwarten.“

stationen seines beruflichen werdegangs
 
  • 1992-2002 Neurologische Universitätsklinik Würzburg
  • dort seit 1993 Betreuung von MS-Patienten in der MS-Ambulanz und Teilnahme an mehreren multizentrischen Therapiestudien.
  • Seit 2001 Mitglied des Ärztlichen Beirats des DMSG-Bundesverbandes.
  • 2002-2004 Aufbau und chefärztliche Leitung einer neurologischen Abteilung in der Klinik Bavaria in Bad Kissingen.
  • Mitglied in zahlreichen neurologischen Fachgesellschaften
 

Redaktion: AMSEL e.V., 17.08.2004