Spenden und Helfen

Der Beginn des AMSEL-Jahres 2006

23.01.06 - Gastredner Oswald Metzger über die Sozialpolitik in Deutschland - AMSEL-Seite im Google-Ranking vorn - Hubert Seiter geehrt.

Es hat schon lange Tradition: Am dritten Samstag im Neuen Jahr lädt die AMSEL Kontaktgruppenleitungen, Geschäftspartner und Freunde zum Neujahrstreffen in die Filderhalle ein. Am 21. Januar 2006 war der Andrang dementsprechend groß im festlich geschmückten Saal.

Gar nicht einfach war es diesmal für den Gastreferenten, den freien Publizisten und Politikberater Oswald Metzger, seinen Vortrag über „Deutschland im Umbruch, welche Sozialpolitik kann sich Deutschland künftig noch leisten?“ zu halten. Es sei schwieriger, seine mit Absicht oft überspitzten Thesen vor kranken Menschen zu vertreten als vor Gesunden. Metzger machte klar, dass die Rechnung aus den Zeiten des Wirtschaftswachstums der 50er Jahre im heutigen Deutschland nicht mehr aufgehen werde: Die Kosten für die Sozialleistungen sind kontinuierlich am Steigen und müssten vom Faktor Arbeit entkoppelt werden.

Im Gesundheitsmarkt plädiert Metzger für mehr Wettbewerb und prangert die herrschende Überverordnung von Arzneimitteln an, da in Deutschland mehr als ein Drittel der verordneten Medikamente vergammeln würden. Als Gegenmaßnahmen fordert er ein größeres Maß an Mindestverantwortung für den einzelnen, eine gewisse Grundsolidarität sei aber weiterhin notwendig. Mindestverantwortung heißt für ihn auch die private Vorsorge, als „Propagandeur der privaten Versicherer“ möchte er dennoch nicht verstanden werden. Weiterer unverzichtbarer Schritt zur Sanierung der Sozialsysteme sei eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit wie in der Schweiz oder in Schweden. Deutschland habe aber Potenzial.

AMSEL-Geschäftsführer Adam Michel hatte zuvor die Gäste begrüßt und blickte auf ein bewegtes Jahr 2005 zurück: Die strategische Ausrichtung der AMSEL wurde weiterentwickelt. Dazu gehörten die Verabschiedung des Leitbildes, und die Erweiterung des Ärztlichen Beirats.

Ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewerteten die Leistung der AMSEL als äußerst gut (Note 1,69). Auch wies Michel auf etliche gelungene Veranstaltungen (u.a. den Aktionstag, die Förderkreis-Preis-Verleihung, den Sobek-Forschungspreis) hin, welche die gesellschaftliche Positionierung der AMSEL festigten. Er lobte ausdrücklich das Engagement der Ehrenamtlichen, das mit der Landesehrennadel für Margarete Schürer, dem Biogen-Selbsthilfepreis für Nelly van Citteren und dem Internetpreis für Romy Wandschneider auch außerhalb der AMSEL gewürdigt wurde.

Auch gelang es, die Informationskompetenz weiter zu optimieren. So ist zum Beispiel eine neue Broschüre („Konzentriert denken, planen, handeln) entstanden und das Bestellen von Infomaterial konnte durch den Online-Shop erleichtert werden. Die Seite www.amsel.de wurde genau 546.207 Mal aufgerufen. 2005 rangierte der Internetauftritt der AMSEL kontinuierlich auf den Google-Plätzen sechs bis acht für das Stichwort „Multiple Sklerose“ und damit immer auf der beliebten ersten Seite der Suchmaschine. - Der Geschäftsführer zeigte sich sehr zuversichtlich, dass auch die Projekte und Vorhaben 2006 wieder erfolgreich laufen werden.

Edith Schubert ist "Kontaktgruppenleiterin 2005". Dazu hatten sie ihre Kollegen und Kolleginnen gewählt. Inge Keller würdigte das Engagement der Ehrenamtlichen. Bevor die Schirmherrin Ursula Späth Hubert Seiter, den Direktor der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg, für die langjährige gute Zusammenarbeit und die nachhaltige Unterstützung der AMSEL mit der Goldenen Ehrennadel auszeichnete, blickte Inge Keller, stellvertretende Vorsitzende der AMSEL, auf das AMSEL-Jahr 2006: Die Vorhaben in den kommenden zwölf Monaten sind geprägt durch den Ausbau des Patientenservices, die Angebote für ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Veranstaltungen der AMSEL.

Insgesamt 42 Patientenfachvorträge und Seminare sowie 22 Veranstaltungen für Ehrenamtliche stehen zur Auswahl, mit „Leben im Gleichgewicht“ wird eine neue Broschüre für MS-Betroffene in Druck gehen und auf www.amsel.de steht heuer ein Relaunch an, im Frühjahr feiert das Neurologische Rehazentrum Quellenhof sein zehnjähriges Bestehen, im Juli lädt die AMSEL zum 5. Aktionstag für junge Betroffene ein, im Oktober widmet sich das AMSEL-Symposium für niedergelassene Neurologen den Therapieoptionen bei MS und im November findet die Verleihung des Sobek-Forschungspreises statt.

»»» AMSEL OnlineGalerie mit Bildern vom Neujahrstreffen

Redaktion: AMSEL e.V., 24.01.2006