Spenden und Helfen

Beispielhafte Menschen

250 Gäste kamen am 4. Oktober ins GENO-Haus in Stuttgart zur Verleihung der AMSEL-Förderkreis-Preise 2011 - zu sehen in unserer Fotostrecke.

Alle drei Preisträger der AMSEL-Förderkreispreise, Dr. Peter Linder, Andreas Vogt und Wilhelm Heil, setzen sich für Multiple-Sklerose-Erkrankte ein, und zwar auf ganz unterschiedliche Art:

"Gutes mit Schönem verbinden"

Dr. Peter Linder, Vorsitzender der Stiftung "Gutes mit Schönem verbinden" und Vorsitzender des Vorstands Schwäbische Bank AG, erhielt den AMSEL-Förderkreis-Ursula-Späth-Preis 2011. "Der ehrenwerte Bankier", wie ihn Laudator Michael Russ nannte, habe mit seiner Stiftung eine Einrichtung geschaffen, die weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinausstrahle.

Fotostrecke

AMSEL-Förderkreis Preisverleihung 2011:Der 19. AMSEL-Förderkreis Ursula Späth-Preis geht an Dr. Peter Linder

Seit 1985 organisiert die von Dr. Linder und Herzog Carl von Württemberg gegründete Stiftung jährlich ein Benefiz-Gartenfest, bei dem die Gäste zu "Sponsoren" werden: Der gesamte Erlös des Festes geht an gemeinnützige Organisationen. "Eine tief sitzende christliche Haltung und eine gehörige Portion Willen, Mut und vor allem Durchhaltevermögen" gehörten dazu, würdigte der Geschäftsführer der Südwestdeutschen Konzertdirektion Russ den Initiator und Organisator des traditionellen Festes.

Medizinische Trainingstherapie für MS-Kranke

Auch der AMSEL-Förderkreis Ursula Späth e.V. zählt zu den Begünstigten von "Gutes mit Schönem verbinden". 2011 hat Dr. Linder 55.000 Euro für MS-Betroffene gespendet. Damit wurde die Medizinische Trainingstherapie im Rehazentrum Quellenhof eingerichtet. Dr. Linder habe sich selbst vor Ort davon überzeugt, dass das Geld gut verwendet wird, so Michael Russ in seiner Ansprache. Ihn fasziniere, dass unter anderem ein Gerät angeschafft wurde, "mit dem Patienten wieder an das Gehen herangeführt werden, die ihre Beine nicht oder nur schwer bewegen können."

"Nicht das Gesellschaftliche, sondern die gute Sache, die Hilfe für Betroffene, steht im Mittelpunkt der Gartenfeste", erklärte Dr. Linder das Wesen seiner Veranstaltung. Das von der Daimler AG gestiftete Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro überreichte Dr. Norbert Otten, Director Policy Issues der Daimler AG. Der Preisträger 2011 des AMSEL-Förderkreis-Ursula-Späth-Preises bestimmte dieses Geld für eine Veranstaltung zugunsten MS-Betroffener im Jahre 2012.

Spontan angetan: Medienpreis für Andreas Vogt

Weil Andreas Vogt "beim ersten Gespräch spontan von der Idee angetan war", so Richard Manger in seiner Laudatio auf den Geschäftsführer der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, "konnte das Projekt "Multiple Sklerose verstehen" realisiert werden." Das Projekt, das AMSEL 2007 mit Unterstützung der Techniker Krankenkasse umsetzen konnte, gibt mittels Animationen laienverständliche Einblicke in den menschlichen Körper und die schwierigen Mechanismen der MS.

"MS verstehen" gibt es auf www.amsel.de, auf CD’s und als Broschüre. Auf rechnergestützten Informationssystemen, kurz POI (Point of Information) genannt, ging "MS verstehen" darüber hinaus auf Tour durch Baden-Württemberg. In insgesamt 24 Geschäftsstellen der TK konnten sich Besucher der TK an den POI informieren, Auftaktveranstaltungen der Geschäftsstellen mit den AMSEL-Kontaktgruppen vor Ort sorgten für Aufmerksamkeit.

"MS? Schon mal gehört..."

"Sie haben der AMSEL nicht nur die Mittel zur Verfügung gestellt, um dieses bahnbrechende Projekt zu verwirklichen, sondern haben damit auch Möglichkeiten geschaffen, das Thema Multiple Sklerose bei Menschen ins Gespräch zu bringen, für die Multiple Sklerose etwas ist, von dem sie zwar gehört haben, von dem sie aber nicht genau wissen, was es bedeutet", so Laudator Manger, der gleichzeitig auch Gastgeber der diesjährigen Verleihung der AMSEL-Förderkreis-Preise war, über den Medienpreisträger.

"Stiller Held"

Als "stillen Helden in unserer Gesellschaft" würdigte Gerd Weimer den Preisträger des AMSEL-Förderkreis-Pflegepreises, Wilhelm Heil. Seine Welt sei noch in Ordnung gewesen, als er 1968 geheiratet und eine Familie gegründet habe. Erste Krankheitssymptome der MS bei seiner Frau Antonie hätte das Ehepaar "genommen wie gekommen", die zunehmenden, schleichenden Beeinträchtigungen, die rasch zum Rollstuhl führten, seien in den Alltag integriert "mit nei’glebt" worden, so der Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung in seiner Laudatio.

"Sie haben ihrer Frau stets die notwendige Hilfestellung gegeben, sind ihre Hände und Füße geworden." Für Wilhelm Heil sei selbstverständlich, was er tue, sein Engagement empfinde er als "nichts Besonderes, sondern Normalität". "Diese Haltung, lieber Herr Heil, ehrt Sie sehr und beeindruckt uns alle zutiefst", so Weimer.

Medienpreis und Pflegepreis werden seit 1999 von Prof. Dr. Lothar Späth gestiftet. Musikalisch stimmungsvoll umrahmt wurde die Feststunde am Fuß des Killesberg durch das Stuttgart Brass Quartett, Petra Klein von SWR 1 führte gewohnt charmant durch den Nachmittag.

Redaktion: AMSEL e.V., 06.10.2011