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Aktionstag 2006: Workshop zur Familienplanung

21.07.06 – Eine Familie zu gründen, das will wohl überlegt sein. Daher referierten Experten am Aktionstag ausführlich über dieses wichtige Thema.

Auf großes Interesse stieß auf dem Marktplatz der Möglichkeiten der Workshop „Sollen wir – oder sollen wir nicht?“ Hier informierte PD Dr. Peter Flachenecker, Chefarzt des Quellenhofs, vormittags über die medizinischen Aspekte bei der Familienplanung, während nachmittags Dipl. Psychologe Michael Berthold vom AMSEL Landesverband über die psychosozialen Aspekte des Familienlebens mit Multipler Sklerose berichtete.

Über 30 Teilnehmer saßen am heißen 15. Juli im gut klimatisierten Themenraum und hörten interessiert zu, wie der Dipl. Psychologe verschiedene Fragen erörterte. Er erklärte dabei unter anderem, wie Elternschaft mit MS gelingen kann, was dabei beachtet werden muss und wie man am Besten mit den auftretenden Belastungen umgehen kann.

Berthold legte den Zuhörern vor allem nahe, Rücksicht auf die kindlichen Entwicklungsbedürfnisse zu nehmen. Wichtig sei vor allem eine altersgerechte Erklärung über die Krankheit Multiple Sklerose und ihre Auswirkungen. Denn ein Dreijähriger nimmt seine Umwelt völlig anders wahr als etwa ein Achtjähriger. Die plötzliche Notwendigkeit einer Gehhilfe kann auf ein kleines Kind äußerst beunruhigend wirken, wenn sie nicht richtig erklärt wird. Es kann ängstlich oder sogar wütend darauf reagieren. Ein „Trick“ sei zum Beispiel die Personalisierung des Stocks von einem Fremdkörper zu „Herrn Stock, der Mama oder Papa beim Gehen hilft“. Dies ist auf die Phantasiewelt der Kinder abgestimmt und hilft ihnen, das Neue leichter zu akzeptieren.

Wichtig sei es auch, zu unterscheiden, was Kinder können (z.B. Rücksicht nehmen und im Haushalt helfen) und was sie nicht können (allein verantwortlich sein oder den Partner ersetzen). Berthold erklärte außerdem, wann Schwierigkeiten in der Familie entstehen können und wie man ihnen am Besten entgegenwirken bzw. diese bewältigen kann.

Im Anschluss an den Vortrag gab es die Möglichkeit noch offen gebliebene Fragen zu besprechen.

Redaktion: AMSEL e.V., 18.09.2006