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"Adhärenz und MS" im Videopodcast

15.09.08 - PD Dr. med. Andrew Chan erklärt vor laufender Kamera, warum Adhärenz so wichtig ist und wie Patient und Arzt gemeinsam Therapieziele einhalten können.

Lange Zeit galt "Compliance" als Fachbegriff für Therapietreue. PD Dr. Andrew Chan verwendet lieber den Begriff "Adhärenz", da dieser Patient und Arzt in das Geschehen einbezieht: Nicht nur etwa ein MS-betroffener Interferonanwender hat darauf zu achten, wie und wann er die Basistherapie anwendet, sondern auch der Arzt steht in der Verantwortung gut und engmaschig zu betreuen, schließlich handelt es sich beim zuvor gesetzten Ziel um ein gemeinsames Therapieziel in beider Interesse.

Die Adhärenz (lat. "anhaften") ist gerade bei der Therapie der Multiplen Sklerose von enormer Wichtigkeit: Nur ein richtig eingenommenes Präparat kann auch richtig wirken. Da sich aber die eigentliche Wirkung erst nach Monaten wenn nicht Jahren einschätzen lässt und die Anwendung aufwendig (z.B. spritzen) und teils umständlich (z.B. kühlen) ist und zudem nicht heilen kann, besteht das Risiko mangelnder Kooperation oder ungenauer Anwendung bis hin zum Abbrechen der Therapie. Ein Hauptgrund für den Abbruch einer Therapie sind in den ersten Monaten die Nebenwirkungen, nach einem oder mehreren Jahren auch das (evtl. eingebildete) Ausbleiben einer Wirkung.

Wie man dem entgegenwirken kann, erklärt PD Dr. Andrew Chan im AMSEL- und DMSG-Podcast. PD Dr. Andrew Chan ist leitender Oberarzt an der Neurologischen Klinik der Ruhr Universität Bochum am St. Josef Hospital. Dort werden jährlich ca. 3.000 MS-Patienten behandelt. Außerdem ist Dr. Chan in der klinischen sowie in der Grundlagenforschung aktiv.

Redaktion: AMSEL e.V., 11.09.2008