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Abschiedssymposium für Prof. Dr. Horst Wiethölter

08.12.09 - "Apparate können das Gespräch nicht ersetzen", mahnt der emeritierende Neurologe, der weiterhin bei der AMSEL aktiv ist.

Einen ganz persönlichen Preis überreichte AMSEL-Schirmherrin Ursula Späth auf der diesjährigen AMSEL-Förderkreis-Preisverleihung am 8. Oktober: Sie dankte dem scheidenden Ärztlichen Direktor für Neurologie am Klinikum Stuttgart Prof. Dr. med. Horst Wiethölter mit dem Fellowship Award für seine herausragenden Verdienste um die MS-Kranken in Baden-Württemberg.

Seit 21 Jahren an der Seite der AMSEL, habe sein Engagement stets darauf gezielt, die Lebenssituation MS-Kranker unmittelbar zu verbessern. "Professor Wiethölter," so die AMSEL-Schirmherrin, "ist ein herausragender Arzt und Wissenschaftler, der sich mit großer Leidenschaft, Empathie und hoher fachlicher Kompetenz für seine Patienten und Mitarbeiter eingesetzt hat."

Neurologie als Schlüsseldisziplin der Akutbehandlung

Nach 17 Jahren am ehemaligen Bürgerhospital in Stuttgart und insgesamt 34 Jahren Tätigkeit als Neurologe wurde Prof. Dr. med. Horst Wiethölter am 31. Oktober 2009 mit einem Abschiedssymposium im Haus der Wirtschaft in den Ruhestand verabschiedet.

Vorbereiten auf den Ruhestand, oder wie er selbst es spanisch ausdrückt, auf die Zeit der "jubilacion", konnte er sich noch nicht. Zu viel war noch zu ordnen für eine geregelte Übergabe der Klinik an seinen Nachfolger. In einem kurzen Rückblick streifte der langjährige Ärztliche Beirat und seit 2000 auch Vorstandsmitglied der AMSEL die Anfangszeit seiner Tätigkeit, und verglich die Möglichkeiten und Herausforderungen der Neurologie 1975 und heute. Sein Fazit: Die Neurologie hat sich von einer eher bewahrenden Disziplin mit wenig diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten zu einer Schlüsseldisziplin in der Akutbehandlung entwickelt mit einer Vielfalt an Mitteln zur Diagnose und Therapie neurologischer Krankheiten. Dennoch, so seine Mahnung, könnten Apparate die wichtigste Komponente neurologischer Tätigkeit, das Gespräch, nicht ersetzen.

Bedürfnisse der Patienten an erster Stelle

Und dieses Gespräch, so bescheinigten Ulrich Karle als Vertreter der Stadt Stuttgart und Prof. Dr. Claude Krier, Klinischer Direktor am Klinikum Stuttgart, beherrsche Wiethölter in besonderem Maße. Patienten lobten darüber hinaus seine außerordentliche Geduld, den beispiellosen Einsatz, die große Empathie, das enorme fachliche Wissen und seine herausragenden therapeutischen Fähigkeiten. Bescheiden und zurückhaltend in der Art, aber sicher und nachdrücklich in der Sache habe die bedingungslose Orientierung an den Bedürfnissen der Patienten für den scheidenden Ärztlichen Direktor am Klinikum Stuttgart stets oberste Priorität gehabt.

Unter den mehr als 100 Gästen des Symposiums waren auch viele Kollegen, die dem scheidenden Chefarzt in besonderer Weise verbunden sind. Prof. Wiethölter bleibt nach seiner Emeritierung als stellvertretender Vorsitzender und als Mitglied im Ärztlicher Beirat der AMSEL weiterhin aktiv.

 
Auch die AMSEL-Onlineredaktion möchte sich für Herrn Prof. Wiethölters Engagement und Expertise in den vergangenen Jahren sehr herzlich bedanken und freut sich auf weitere hervorragend gute Zusammenarbeit.
 

Redaktion: AMSEL e.V., 08.12.2009