Spenden und Helfen

250 Gäste auf der 30. AMSEL-Mitgliederversammlung

19.06.04 - Sozialminister würdigt Leistung der AMSEL

Repnik: "AMSEL hat Pionierarbeit über Baden-Württemberg hinaus geleistet."

Leinfelden/Stuttgart. Ein für die Zukunft der AMSEL wichtiges Thema, „Freiwilligendienste und Gesellschaftsjahr zur Sicherung der sozialen Zukunft“, stand im Mittelpunkt des Festvortrages auf der Jubiläumsmitgliederversammlung des Verbandes am 19. Juni 2004 in der Filderhalle in Leinfelden. Es komme nicht von ungefähr, so Festredner Dr. Friedhelm Repnik, CDU, dass die AMSEL, die „Pionierarbeit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus geleistet“ und „der Hilfe zur Selbsthilfe enormen Aufschwung verschafft“ habe, sich gerade mit diesem „unbequemen“ Thema auseinandersetzen wolle. Wie die AMSEL sprach sich Repnik für die Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres für jeden jungen Menschen aus. Nur so könnten die „helfenden Hände“ der Zivildienstleistenden, die „bislang zu mehr Lebensqualität für die auf Hilfe Angewiesenen beitragen, anstatt nur ‚Satt- und Sauberpflege’ zu leisten“, ersetzt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt: „Im Gesellschaftsjahr könnten junge Menschen lernen, was es bedeutet, soziale Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.“ Und: „Ohne den aktiven Einsatz auch der jungen Generation für das Gemeinwohl ist unsere Gesellschaft nicht zukunftsfähig.“

Eine direkte Entscheidung für die Zukunft des Verbandes hatte die Mitgliederversammlung ebenfalls zu treffen: Die Wahl eines Sprechers der Jungen Initiativen in den Vorstand der AMSEL. Damit erhalten junge MS-Kranke eine Stimme bei allen Verbandsentscheidungen, können die Entwicklung des Verbandes mit gestalten. In den zur Zeit 35 Jungen Initiativen, die Teil der AMSEL-Kontaktgruppen sind, sind MS-Kranke bis 40 Jahre zusammengeschlossen.

Rund 250 Gäste

Während der Veranstaltung mit rund 250 Teilnehmern wurden drei Wegbegleiter der AMSEL für ihr Engagement zugunsten der MS-Kranken ausgezeichnet. Ursula Späth hielt die Laudatio auf den Vorstandsvorsitzenden der AOK Baden-Württemberg, Roland Sing. „Seit 1988 ist er ein fairer Partner der MS-Kranken, der stets bestrebt ist, für chronisch Kranke das bestmögliche Resultat zu erreichen.“ Nicht nur bei der Realisierung einer Rehabilitationseinrichtung für MS-Kranke, auch bei vielen Fachveranstaltungen habe sich Sing als gesuchter und verlässlicher Ansprechpartner gezeigt. Zuletzt hat die AOK nach einem Gespräch zwischen der AMSEL und ihm ein patientenfreundliches, vereinfachtes Genehmigungsverfahren für ambulante Fahrten eingeführt.

Den zum zweiten Mal verliehenen BIOGEN-Selbsthilfepreis in Höhe von 2.500 € wurde Susanne Matter, Leiterin der AMSEL-Kontaktgruppe Filderstadt geehrt. Mit dem Preisgeld sollen Aktivitäten der Kontaktgruppe unterstützt werden.

Der ebenfalls zum zweiten Mal verliehene Internet-Preis für die beste Homepage einer AMSEL-Kontaktgruppe in Höhe von 500 € ging nach Wernau. www.wernau.amsel.de erhielt für Aktualität, Informationsgehalt und Gesamteindruck der Seite Bestnoten von der Internetagentur W3Werk als Spender des Preises. Mittlerweile ist die Hälfte der 59 AMSEL-Kontaktgruppen mit eigenen Seiten online.

Dank an Hertie-Stiftung

Die Durchführung dieser Mitgliederversammlung ermöglichte ein Zuschuss der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. AMSEL-Geschäftsführer Adam Michel dankte der Stiftung in seinem Schlusswort sehr herzlich.

Multiple Sklerose ist die häufigste Erkrankung junger Erwach-sener. Bis heute ist die Krankheit unheilbar. In Baden-Württemberg schätzt man, dass 12.000 Menschen an MS er-krankt sind, deutschlandweit sind es rund 120.000, in Europa ca. 400.000 und weltweit 2,5 Mio. Menschen.

Die AMSEL hat 8.700 Mitglieder, im vergangenen Jahr sind 325 MS-Kranke und Angehörige dem Verband beigetreten. Ihnen allen bieten hauptamtliche Mitarbeiter im Service-Center der AMSEL in Stuttgart-Botnang und 506 Ehrenamtliche in 59 Kontaktgruppen Information und Hilfestellung.

(62 Zeilen á 58 Anschläge)

Redaktion: AMSEL e.V., 17.04.2009