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2. AMSEL-Symposium "Alltagsbewältigung bei MS"

Symptomatische Therapien und Pflege standen auf dem Symposium zur "Alltagsbewältigung bei MS" in Stuttgart in Vorträgen und Workshops auf dem Programm. Mit 270 Anmeldungen war es vollkommen ausgebucht.

"Ich kann nichts mehr für Sie tun." – Dieser Satz, so die klare Aussage Professor Dr. Horst Wiethölters, gilt bei MS nicht. Auf dem 2. Symposium zur "Alltagsbewältigung bei MS" in Stuttgart stellte der ehemalige langjährige Direktor der Neurologischen Klinik des Bürgerhospitals fest: "Es gibt immer eine Möglichkeit."

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2. AMSEL-Symposium 'Alltagsbewältigung bei MS': Symptomatische Therapien und Pflege standen auf dem Symposium auf dem Programm.

Jede Verlaufsform ist in jedem Stadium behandelbar

Nicht nur bei der schubförmigen, sondern auch bei der chronisch progredienten MS. Auch sie sei – entsprechend dem jeweiligen Stadium – behandelbar. Wichtig sei genau zu bestimmen, in welcher Phase der Erkrankung sich ein Patient befindet. Die Mittel der von der Multiple Sklerose Therapie Konsensusgruppe (MSTKG) empfohlenen Stufentherapie können auch bei der sekundär chronisch progredienten MS mit aufgesetzten Schüben zum Einsatz kommen und für fast alle Symptome (außer der Augenbewegungsstörung) der primär und chronisch progredienten MS gibt es Behandlungsmöglichkeiten.

"Die Frage ist nicht, ist jemand austherapiert, sondern liegt der Schwerpunkt der Behandlung eher auf der Schub- oder der symptomatischen Therapie. Das muss individuell für jeden MS-Patienten bestimmt werden", so die gute Nachricht des erfahrenden MS-Experten.

In einem zweiten Vortrag beleuchtete Heike Meißner "Kognitive und psychische Störungen der MS". Lebensnah und mit vielen Tipps beschrieb die leitende Diplom-Psychologin im Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof in Bad Wildbad nicht nur mögliche Störungen, sondern gab hilfreiche Tipps, wie man sie auch als Laie erkennen und was man selber gegebenenfalls tun kann. Dazu gehöre ausreichend zu schlafen und zu trinken, Unterzuckerung zu vermeiden, sich ausgewogen zu ernähren, Genussgift zu meiden und bei Medikamentennebenwirkungen diese nicht einfach abzusetzen, sondern mit dem behandelnden Arzt Alternativen zu besprechen.

Fünf Workshops

 

 

Workshops in lockeren Gesprächsrunden.

Fünf Workshops am Nachmittag luden die rund 230 Teilnehmer dazu ein, mit Experten in kleinen Gruppen ihre individuellen Fragen zu besprechen, Bewegungstherapien und Alltagserleichterungen für zu Hause und Möglichkeiten der Physiotherapie bei schwerer Verlaufsform der MS kennenzulernen, sich mit Angehörigen in einer Gesprächsrunde auszutauschen oder sich darüber zu informieren, was beim Thema "Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung" zu beachten ist. Das Resultat des Tages: Große Zufriedenheit bei Teilnehmern und Organisatoren und der Wunsch nach Wiederholung.

Redaktion: AMSEL e.V., 05.10.2010