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Zerebralen Tremor bei Multipler Sklerose reduzieren

Handgelenksmanschetten erhöhten den Erfolg traditioneller Krankengymnastik bei zerebraler Ataxie in den oberen Extremitäten.

Manche Menschen mit Multipler Sklerose leiden unter einem Tremor der Arme und Hände. Dieses Symptom ist nicht nur sehr hinderlich im Alltag, weil es etwa Schreiben, Essen und Trinken erschwert, wo nicht unmöglich macht. Vor allem ziehen sich MS-Erkrankte mit einem solchen Tremor auch oft sozial zurück, weil es ihnen peinlich ist, Dinge zu verschütten oder nicht einmal ein Kreuzchen in einem Formular machen zu können.

Hier ein Youtube-Video von einem beginnenden Tremor in der linken Hand beim Halten eines Toasts

Regelmäßige und intensive Physiotherapie hilft beim Umgang mit dem Tremor. Zugelassene Medikamente gibt es zwar; jedoch ist der Effekt meist klein und verbunden mit Nebenwirkungen. In extremen Fällen sind auch Operationen möglich (eine Sonde wird in der Nähe des Thalamus platziert und von einem Schrittmacher unter dem Schlüsselbein aus gesteuert).

Den Effekt der Krankengymnastik noch verstärkt

Umso erfreulicher das Ergebnis dieser kleinen indischen Studie: 21 Patienten mit Tremor wurden nach dem Zufallsprinzip in 2 Gruppen aufgeteilt: Eine, die über 2 Monate hinweg nur 5 Mal die Woche Krankengymnastik machte und eine weitere, die dabei zusätzlich je 15 Minuten lang Gewichtsmanschetten um die Handgelenke trug.

Die zusätzlich getragenen Gewichtsmanschetten reduzierten die Amplitude des Tremors in dieser Studie. Sowohl die Werte des Tremorausschlag als auch die benötigte Zeit für den Nine-Hole-Peg-Test (hier wird die Zeit gemessen, die der Patient braucht, um neun Stäbchen in vorgesehene Löcher zu setzen und sie wieder herauszuziehen) verbesserten sich in der Manschettengruppe signifikant stärker als in der Gruppe, die nur Physiotherapie machte.

Quelle: International Journal of Physiotherapy and Research, Ausgabe 3/2015.

Redaktion: AMSEL e.V., 31.08.2015